MagPrint 3D – TOP 10 S&B Award 2019

Mit MagPrint 3D können magnetische Materialien im 3D Drucker additiv verarbeitet werden. Dadurch können kostengünstig und schnell hochkomplexe magnetische Systeme z.B. in der medizinischen Bildgebung realisiert werden.

Magnete sind einer der zentralen Bestandteile in vielen Technologien, wie sie beispielsweise in medizinischen Geräten zum Einsatz kommen. Mit MagPrint 3D wurde eine Methode entwickelt, magnetische Materialien im 3D Drucker additiv zu verarbeiten. Dadurch können kostengünstig und schnell hochkomplexe magnetische Systeme z.B. in der medizinischen Bildgebung realisiert werden.

Der Rudolf Sallinger Fonds hat mit Christian Huber von MagPrint 3D gesprochen, um herauszufinden, wie sich die Geschäftsidee seit dem S&B Award 2019 weiterentwickelt hat:

 

Im vergangenen Jahr hat es MagPrint beim S&B Award 2019 unter die TOP 10 geschafft. Wie hat sich eure Geschäftsidee seither weiterentwickelt?

Christian Huber: Wir haben in den letzten Monaten unser Produkt weiter verbessert und vor rund 2 Monaten einen AWS Antrag eingereicht, um mithilfe einer finanziellen Förderung bald unser Unternehmen gründen zu können. Momentan sind wir alle noch an der Uni Wien angestellt, das Projekt läuft in diesem Rahmen noch bis Ende Juni.

 

Wo kann MagPrint 3D eingesetzt werden?

Mit MagPrint 3D können wir Prototypen und Kleinserien von polymergebundenen Magneten mittels 3D-Druck herstellen. Zusätzlich können wir mit unseren entwickelten Simulationstools die Geometrien und komplexe Magnetfeldverteilung generieren und diese dann direkt mittels 3D-Drucker realisieren. Anwendungen sind in der magnetischen Sensorik sowie individuell gefertigte Korrekturelemente für Magnetresonanztomographien, um deren Auflösung zu verbessern. Hier liegt zur Zeit auch unser Hauptaugenmerk.

Forschung, Entwicklung sowie die Herstellung von Prototypen sind momentan sicherlich die größten Anwendungsgebiete, wir möchten aber in den nächsten Monaten noch weitere finden. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise der Einsatz von MagPrint 3D zur Verbesserung der Auflösung von medizinischen Bildgebungsverfahren – das ist zur Zeit aber noch Zukunftsmusik.

 

Wie hat sich euer Team im vergangenen Jahr verändert?

Unser Team ist gleich geblieben, wir testen MagPrint 3D noch immer im ursprünglichen Uni-Umfeld. Wenn wir – hoffentlich – eine weitere finanzielle Förderung erhalten und damit unser Unternehmen gründen können, wird’s aber sicherlich noch richtig spannend und für alle von uns deutlich arbeitsintensiver.

 

Was sind eure unternehmerischen Ziele für 2020?

Da es mehr als schwierig ist, MagPrint 3D finanziell alleine zu stemmen, hoffen wir sehr, dass wir die angepeilte aws-Förderung erhalten – das ist essentiell für unser Projekt.

Darüber hinaus möchten wir gemeinsam mit unserem Kooperationspartner versuchen, erste Kunden für die Simulationsanwendungen zu gewinnen und erste Anwendungspakete zu verkaufen.

 

Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Schritte, um ein Produkt wie MagPrint 3D erfolgreich auf den Markt zu bringen?

Abgesehen davon, dass das Produkt selbst natürlich funktionieren muss, muss man hartnäckig versuchen, mit potentiellen Kunden in Kontakt zu kommen. Wir haben selbst viele Anfragen bezüglich MagPrint 3D erhalten – hier gilt es, immer dran zu bleiben und neue Verbindungen zu Firmen und potentiellen Kunden herzustellen.

Ich kann jedem nur empfehlen, dran zu bleiben. Ein Projekt wie MagPrint 3D umzusetzen, kann sehr mühsam sein. Man erhält zum Teil viele Absagen, Förderungen werden nicht genehmigt – da gilt es einen langen Atem und viel Ehrgeiz zu beweisen.