TriboTools – S&B Award Top 10 Team 2018

Tribo Tools kann die Gefahr von Holzfeinstaub bereits während seiner Entstehung eindämmen und somit die Belastung für Personen, die mit Holz arbeiten, verringern. Vor allem Heimwerker und KMU, bei denen hocheffiziente Absaugvorrichtungen oft fehlen, können von dieser Entwicklung profitieren.

Rudolf Sallinger Fonds

TriboTools kann die Gefahr von Holzfeinstaub bereits während seiner Entstehung eindämmen und somit die Belastung für Personen, die mit Holz arbeiten, verringern. Vor allem Heimwerker und KMU, bei denen hocheffiziente Absaugvorrichtungen oft fehlen, können von dieser Entwicklung profitieren. Als erster Prototyp wurde ein beschichtetes Sägeblatt entwickelt, das eine geringere Staubwolkenbildung und eine damit einhergehende reduzierte Holzfeinstaubbelastung ermöglicht.

Der Rudolf Sallinger Fonds führte mit dem Team rund um TriboTools ein Interview, um herauszufinden, wie sich die Geschäftsidee sei dem S&B Award 2018 weiterentwickelt hat:

 

Ihre Geschäftsidee ist vor rund einem halben Jahr unter die Top 10 des S&B Awards 2018 gekommen. Wie hat sich TriboTools seitdem weiterentwickelt?

Team TriboTools: Wir haben seit der Einreichung unserer Idee beim S&B Award ein Forschungsbudget in der Höhe von EUR 400.000 lukrieren können, was die weitere Forschungszusammenarbeit zwischen der Universität für Bodenkultur, der Kompetenzzentrum Holz GmbH sowie zweier Unternehmen auf sichere Beine stellt. Die Patentierung der Idee wird nach Vorliegen weiterer Ergebnisse zusammen mit Firmenpartnern durchgeführt werden. In den vergangenen Monaten konnten wir mit Unterstützung eines Firmenpartners unser „TriboTools-Technikum“ ausbauen. Prototyp-Werkzeuge mit dem TriboTools Prinzip wurden inzwischen hergestellt und erfolgreich getestet.

 

Wie funktioniert TriboTools?

Team TriboTools: TriboTools kann die Gefahr von Holzfeinstaub eindämmen und zwar nicht erst nach der Entstehung, sondern bereits zuvor. Gezielt positiv und negativ geladene Teilchen ziehen einander an und werden dadurch zu gröberem Staub, der nicht mehr so leicht in die Lunge eindringen kann und sich im Raum besser absaugen lässt. Auf die Idee gebracht hat uns ein Gespräch mit einem Experten der Allgemeinen Unfallversicherung, der derzeitige Problemlösungen bemängelt hat. Mit TriboTools wird es möglich sein, bereits im Vorfeld etwas in Richtung Reduktion zu tun und nicht erst nach der Entstehung der Belastung. So können wir z.B. Sägeblätter so verändern, dass es einer geringeren Staubwolkenbildung und somit zu einer reduzierten Holzfeinstaubbelastung kommt.

 

Sind Sie bereits über die Testphase bzw. einen Prototyp hinaus? Was waren in der Testphase ihre größten Learings?

Team TriboTools: Wir haben zwar noch kein marktreifes Produkt, aber einen Prototyp, der für viele Industriepartner interessant sein wird. Der Prototyp ist ein konventionelles, minimal verändertes Sägeblatt, das ganz normal in eine Maschine eingespannt wird.
Der Vorteil von TriboTools ist es, dass keine Modifikationen an den Geräten selbst vorgenommen werden müssen. Herkömmliche Sägeblätter können ganz einfach durch die neuartigen TriboTools ausgetauscht werden. Einbußen bei der Schnittqualität gibt es dabei nicht.
In den letzten Monaten haben wir jedenfalls auch die selbst entwickelte Messanlage stark weiterentwickelt, mit der die positiven Effekte von TriboTools gemessen werden können. Ziel muss es sein, diese Effekte noch besser quantifizierbar zu machen und die Ergebnisse zu schärfen.

 

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie sich für 2019 gesteckt?

Team TriboTools: Wir sind ein Team aus vier Wissenschaftlern. Die Idee der Gründung eines Startups oder dergleichen ist bei uns momentan zweitranging, im Vordergrund steht die hieb- und stichfeste Untermauerung unserer Forschungsergebnisse. Für dieses Jahr wäre es daher zu früh von richtigen unternehmerischen Zielen zu sprechen. Aus technisch-wissenschaftlicher Sicht möchten wir dieses Jahr ein Produkt schaffen, das Marktfähigkeit besitzt und auch unsere Partner aus Werkzeugherstellung und -vertrieb zufrieden stellt.

 

Welche Zielgruppe hat sich für TriboTools etabliert? Sind es eher individuelle HeimwerkerInnen oder Holzindustrien?

Team TriboTools: Die Hauptzielgruppe von TriboTools sehen wir vor allem im Heimwerkerbereich, wo Filterungsanlagen für Holzfeinstaub besonders ineffizient sind. Auch Tischlereien, KMU und andere Kleinbetriebe befinden sich im engeren Kreis der Zielgruppe, da auch bei ihnen hocheffiziente Absaugevorrichtungen oftmals nicht vorhanden sind. Wirkliche Großbetriebe haben zwar meistens effiziente Absaugsysteme, stecken aber viel Energie und Geld in diese Systeme – auch sie können also von TriboTools profitieren.
Am Markt für Luft-Filtersysteme gilt: je besser, desto teurer. Mit wenig Geld kann man kaum gute Filtersysteme für Holzfeinstaub kaufen. Unser Ansatz ist aber: Geld darf der Gesundheit zuliebe keine derart große Rolle spielen. TriboTools ist daher kein hochspezifisch teures Gerät, sondern eine einfache Lösung für jedermann mit einem im Gerät inkludierten Gesundheits-Effekt.