Revo Foods – I.E.C.T. Sonderpreis S&B Award 2020

Pflanzenbasierter Fischgenuss statt leergefischten Meeren

Fisch aus dem 3D-Drucker? Klingt für manche vielleicht surreal, ist es aber nicht. Revo Foods (ehemals „Legendary Vish“) folgt dem Trend pflanzenbasierter Fleisch- bzw. Fischersatzprodukte und stellt nachhaltigen Fisch auf Pflanzenbasis mithilfe von 3D Druck her, der sogar in seiner Textur echten Fischen entspricht. Schlemmen ist ausdrücklich erlaubt – negative Auswirkungen der industriellen Fischerei wie Überfischung und Meeresverschmutzung sind mit Produkten von Revo Foods nämlich kein Thema.

 

Rudolf Sallinger Fonds: Beim letzten S&B Award hat Revo Foods den I.E.C.T. Sonderpreis gewonnen. Was konntet ihr vom Gewinn – der Teilnahme an der I.E.C.T. Summer School mitnehmen?

Robin Simsa: Die Teilnahme an der I.E.C.T. Summer School war sehr hilfreich für die Weiterentwicklung unseres Unternehmens. Wir konnten gute Kontakte knüpfen, vor allem der Austausch mit anderen Start-Ups war für uns sehr spannend.
Von den Mentoren der I.E.C.T. Summer School haben wir sehr gute Tipps erhalten, die uns enorm weitergeholfen haben – insbesondere, was die Markteinführung angeht.

 

Wie hat sich Revo Foods seit 2020 weiterentwickelt?

In den vergangenen zwei Jahren haben uns von „Legandary Vish“ in „Revo Foods“ umbenannt und unser Team stark ausgebaut, aktuell sind wir 35 Leute.
Besonders stolz sind wir auf die Markteinführung unseres ersten Produkts, das sowohl in Österreich bei BILLA als auch in Deutschland und in 12 weiteren Ländern erhältlich ist. Es handelt sich dabei um eine pflanzenbasierte Alternative zu Räucherlachs. Sie schmeckt wie Räucherlachs, hat ähnliche Nährwerte, kommt aber ohne die Nachteile der industriellen Fischerei aus.

 

Wie seid ihr mit euren Plänen, Restaurants für euch zu gewinnen, vorangekommen?

Auch hier sind wir sehr gut vorangekommen. Es gibt mittlerweile über 50 Restaurants, an die wir unser Produkt verkaufen.
Außerdem wird es noch diesen Sommer zwei weitere Produkte im Sortiment geben, auf die wir uns sehr freuen: einen Räucherlachs-Aufstrich und Graved Lachs.

 

Welche Auswirkungen hatte die Corona-Pandemie auf euer Unternehmen und eure Produkte?

Grundsätzlich sind wir zum Glück sehr gut durch die Pandemie gekommen. Schwierig war allerdings auch für uns, dass die Gastro lange geschlossen war und sich Lieferzeiten stark verzögert haben. Man merkt aber, dass die Nachfrage nach pflanzenbasierten Fleisch- bzw. Fischersatzprodukten stetig wächst, das freut uns natürlich sehr.

 

Welche Pläne habt ihr mit Revo Foods für 2022/2023? Welche unternehmerischen Ziele habt ihr euch gesetzt?

Wir möchten unser Produktportfolio noch stärker erweitern und in weitere Länder expandieren, im Idealfall auch in die USA. Außerdem haben wir vor, unsere Technologie weiterzuentwickeln. Zwei Patente sind bereits eingereicht, es geht also gut voran.

 

Was sind die größten Herausforderungen bei der Weiterentwicklung eurer Fischersatzprodukte?

Die größte Herausforderung ist mit Sicherheit, dass es Fischersatzprodukte bislang kaum gab. Das heißt, dass es auch wenig blueprints gibt, die man für die Produktentwicklung heranziehen kann. Es muss also viel von Anfang an neu entwickelt werden, was sehr aufwändig ist und auch die Partnersuche nicht unbedingt vereinfacht.

Eine weitere Herausforderung ist außerdem, dass das Produkt genauso schmeckt und eine sehr ähnliche Textur aufweist wie die tierische Variante.

 

Im Mittelpunkt steht für euch also, die negativen Auswirkungen auf die Meere zu verhindern und gleichzeitig für uneingeschränkten Genuss zu sorgen?

Genau. Uns ist wichtig, dass die Konsumenten nicht das Gefühl haben, einen Kompromiss bei ihrer Ernährung eingehen zu müssen. Mit Revo Foods bekommen sie pflanzenbasierte Fischersatzprodukte, die so schmecken wie ihre tierischen Pendants und ähnliche Nährwerte aufweisen. So können sie den guten Geschmack mit einem positiven Beitrag für Umwelt und Meere verbinden.