Archiv 2015

 

Der S2B Award 2015 ging an das Team Cubicure, vertreten durch ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Jürgen Stampfl vom Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie der TU Wien. Dipl.-Ing. Robert Gmeiner.

R.Sallinger Preis S2B am 26.5.2015

Die beiden Gewinner von 20.000 Euro Preisgeld über ihr Projekt: “Wir entwickeln neuartige Kunststoffe für den Einsatz in High-End 3D-Druckanlagen. Mithilfe dieser Materialien wird es zukünftig möglich sein, herkömmliche industrielle Produktionsmethoden, z.B. Kunststoffspritzguss, durch die einzigartigen Möglichkeiten des 3D-Drucks zu erweitern. Dadurch können nicht nur Bauteile mit komplexer Geometrie leichter und billiger hergestellt werden, sondern es entstehen auch Produktionsvorteile durch eine allgemein flexiblere, werkzeugfreie und individualisierte Fertigung.“

Die durchwegs exzellenten Einreichungen haben es unserer Jury nicht leicht gemacht. Neben dem Gesamtsieger Cubicure möchten wir auch die acht anderen, hervorragenden Projekte vorstellen, die unsere Jury auf  die Sohltest gewählt hat.

Projekt "Biotrac"

Technische Universität Wien & Universität für Bodenkultur

Team: DI Dr. Kurt Brunner / Priv. Doz. Mag. Dr. Dr Andreas Farnleitner  / a.o. Univ. Prof. Mag. Dr. Robert Mach 

Unsauberes Wasser zählt zu den bedeutendsten Gesundheitsrisiken für den Menschen. Fäkale Verunreinigungen enthalten oft humanpathogene Keime in großer Zahl und werden daher als schwerwiegendste Kontamination von Trinkwasser betrachtet. Die heute üblichen Methoden für die Analyse dauern meist mehrere Tage, da sie auf Kultivierung von Bakterien basieren. Zudem wird die Aussagekraft zunehmend angezweifelt und diese Tests können vor allem in den wärmeren Regionen der Welt nicht eingesetzt werden. Es wurde einen neue Methoden entwickelt, die den genetischen Fingerabdruck von Keimen nutzen, um diese zu nachzuweisen. Die modernen Tests erlauben eine Analyse in wenigen Stunden und können außerdem den konkreten Verursacher von Verunreinigungen identifizieren.

Projekt "Blitab"

Technische Universität Wien

Team: Dipl.-Ing. Kristina Tsvetanova / Slavi Slavev , MSc  / Stanislav Slavev 

BLITAB is the World’s first tablet for people with sight loss. It is a next curve Braille device for reading and writing that displays one whole page Braille text. Based on a new developed technology, it allows for the first time a tactile relief on a flat surface, can output Braille, graphics, maps. The “iPad” for blind. Our aim is to make BLITAB a leader in digital lifestyle for every blind reader. Our motivation – to allow blind people be independent at school, home and work. As an European Innovator 2014, with more than 1600 unique interest worldwide, it has a high potential to grow due to the paid cloud services behind, which places it as the next billion dollar business started in Austria.

Projekt "Heart"

Medizinische Universität Innsbruck

Team: Dr. med. univ. Johannes Holfeld / Dipl.Phys. Christian Dorfmüller

Das HeART Team hat eine Methode zur Behandlung der Folgen eines Herzinfarktes mittels Stoßwellen entwickelt. Die Therapie hat eine ausgeprägte regenerative Wirkung auf den erkrankten Herzmuskel und das Team konnte sehr vielversprechende Verbesserungen der Herzfunktion sowohl im Tierversuch als auch an 10 Patienten nachweisen. Bisher ist es keiner Methode gelungen, auch nicht der hoch gelobten Stammzelltherapie, eine solch signifikante Verbesserung der Herzleistung zu erzielen.

Projekt "Left Ventricular Flow Accelerator (LVFA)"

Medizinische Universität Wien

Team: ao. Univ. Prof. DDr. Werner Mohl / MMag. Clemens Eisinger

Beim LVFA handelt es sich um eine Herzpumpe, die mit einem absolut neuartigen Ansatz für die Therapierung von chronischen Herzleiden verbunden ist: So unterscheidet sich der LVFA von aktuell im Markt verfügbaren Herzpumpen durch das innovative pathophysiologische Konzept sowie durch den pulsatilen Blutfluss. Durch diese beiden Eigenschaften ist der LVFA in der Wirkungsweise mit einem gesunden Herzen vergleichbar und er kann auch als Dauerlösung bzw. als Alternative zu Herztransplantationen eingesetzt werden.

Projekt "Mark53"

Medizinische Universität Wien

Univ.-Prof. Dr.  Daniela Kandioler

Dass eine Mutation im Tumor-Suppressor Gens p53 (TP53) für den Patienten nichts Gutes bedeutet, ist seit Längerem bekannt. Warum das so ist, wurde jetzt herausgefunden. Das Forschungsteam konnte zeigen, wie dramatisch die Wirksamkeit zahlreicher chemotherapeutischer Substanzen vom Status des p53 Gens eines Tumors beeinflusst wird. Die von der Forschungsgruppe entwickelte Technologie der TP53 spezifische Sequenzanalyse war entscheidend für diese Entdeckungen. Das Start-Up Unternehmen hat zum Ziel mit der Analyse eine maßgeschneiderte Krebstherapie zu ermöglichen und dadurch die Effizienz der Krebstherapie sprunghaft zu steigern. Die Markteinführung ist für 2015 geplant.

Projekt "Optoscreen"

FH Oberösterreich Campus Wels

 Team: Dr. Julian Weghuber / Dr. techn. Peter Lanzerstorfer BSc MSc

Aktuelle epidemiologische Studien belegen einen direkten Zusammenhang zwischen der Entstehung von Krebserkrankungen und Diabetes. Nach wie vor geben die genauen molekularen Zusammenhänge Rätsel auf. Der Fokus unserer Arbeit liegt auf der Entwicklung von stabilen molekularbiologischen/biophysikalischen Methoden basierend auf Lebendzellmodellen zur Identifizierung und Charakterisierung pflanzlicher Substanzen für die Behandlung bzw. Prävention von diesen Zivilisationskrankheiten. Hier präsentieren wir die Entwicklung hochtechnologischer Screeningverfahren in Kooperation mit namhaften Firmenpartnern, um die komplexe Arbeit in der Wirkstoffforschung zu erleichtern bzw. zu ergänzen. Die identifizierten Wirkstoffe finden nicht nur in der pharmazeutischen, sondern auch in der Lebensmittel- und Nahrungsergänzungsmittel-Industrie Anwendung.

Projekt "Pneumatic Forming of Hardened Concrete"

Technische Universität Wien

Dipl.Ing. Benjamin Kromoser, BSc

Große Kuppelbauten aus dünnwandigem Beton werden heute kaum noch errichtet. Das liegt daran, dass man für den Bau von Kuppeln normalerweise aufwändige, teure Schalungskonstruktionen benötigt. Im Zuge des Forschungsprojektes wurde ein neues Bauverfahren entwickelt und patentiert, das komplett ohne derartige Hilfskonstruktionen auskommt: Eine Betonplatte wird flach am Boden ausgehärtet, und anschließend in kurzer Zeit zu einer belastbaren, stabilen Schale umgeformt. Wenn die Betonplatte ausgehärtet ist, wird ein darunterliegender Pneu aufgepumpt und gleichzeitig ein außen um die Betonplatte verlaufendes Stahlseil zusammengezogen, bis die geplante Schalenform erreicht ist. Mögliche Anwendungen sind beispielsweise für die Errichtung von Wildüberführungen über Bahn- bzw. Autobahnstrecken oder auch für temporäre Betonschalen, die rasch auf- und abgebaut werden können. Diese können beispielsweise als Präsentationspavillons, Veranstaltungspavillons oder für Bühnenüberdachungen genutzt werden.

Projekt "Tyrosin-Kinaseinhibitor Neu"

Medizinische Universität Wien & Universität Wien

Team: Dr. Petra Heffeter / Dr. Christian Kowol 

Die Entwicklung von Rezeptor-Tyrosinkinaseinhibitoren stellte einen Meilenstein in der Erforschung neuer Krebstherapeutika dar. Allerdings ist die Therapie mit Tyrosinkinaseinhibitoren durch das Auftreten starker Nebenwirkungen und die Entstehung von Chemotherapie-Resistenz limitiert. Ziel der hier präsentierten Idee war daher die Entwicklung eines neuen Tyrosinkinaseinhibitors, der durch die spezifischen Eigenschaften des krankhaften Gewebes aktiviert wird. Dadurch soll die Schädigung von gesundem Gewebe verhindert und somit die Nebenwirkungen im Patienten minimiert werden.