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Neues Team im Rudolf Sallinger Fonds

Neues Kuratorium gewählt, WKÖ-Vizepräsidentin Amelie Groß übernimmt Vorsitz

von links nach rechts: Paul Pasquali Christine Dornaus Christoph Robinson Amelie Groß Dejan Jovicevic Vanessa Hochstrasser

von links nach rechts: Paul Pasquali, Christine Dornaus, Christoph Robinson, Amelie Groß, Dejan Jovicevic, Vanessa Hochstrasser

Wien (OTS) – Der Rudolf Sallinger Fonds wird personell neu aufgestellt. Das Kuratorium, das für die Genehmigung der Förderpreise zuständig ist, wird neu besetzt. WKÖ-Vizepräsidentin Amelie Groß wird den Vorsitz des Kuratoriums von Bettina Glatz-Kremsner übernehmen. „Wir danken Bettina Glatz-Kremsner für ihren Dienst, sie hat einen großen Beitrag zur Weiterentwicklung des Rudolf Sallinger Fonds geleistet. Ich freue mich gemeinsam mit dem neuen Team auf diese Aufgabe. Mit dem Rudolf Sallinger Fonds wollen wir in Zukunft im Rahmen der S&B Awards weiterhin innovative Geschäftsideen fördern und zur Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen einen neuen Schwerpunkt setzen‘‘, so Groß. Christoph Robinson und Vanessa Hochstrasser übernehmen die Geschäftsführung des Fonds.

WKÖ-Vize Amelie Groß wird Kuratoriums-Vorsitzende

Die studierte Juristin ist seit 2020 Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich. Davor war die Salzburgerin von 2017 bis 2018 Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft. Darüber hinaus führt die 34-Jährige seit 2012 die Geschäfte des Familienunternehmens Inkasso MERKUR GmbH.

Der Rudolf Sallinger Fonds

Der Rudolf Sallinger Fonds wurde 1979 vom langjährigen Präsidenten der Wirtschaftskammer und Wirtschaftsbund-Präsidenten Rudolf Sallinger initiiert, um die mittelständische Wirtschaft zu stärken und zu fördern. Seit seinem Bestehen hat der Rudolf Sallinger Fonds über 400 junge Akademikerinnen und Akademiker für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen zu mittelstandsrelevanten Fragestellungen ausgezeichnet und stellt somit die Brücke zwischen Wirtschaft und Wissenschaft dar. In den vergangenen Jahren wurden mit dem Science & Business Award und der Future Founders Challenge frühphasige Kommerzialisierungsideen, die auf einer wissenschaftlichen Leistung beruhen sowie Geschäftsideen von Studierenden, prämiert.

Online Award Ceremony 2020

Das sind die Gewinner des S&B-Awards 2020

Am 7. Oktober 2020 vergab der gemeinnützige Rudolf Sallinger Fonds zum sechsten Mal den S&B (Science and Business)-Award an unternehmerische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Über das S&B-Preisgeld von 20.000 Euro durfte sich das Gewinnerteam FusariumPrevent by Nourivit Technologies GmbH, vertreten durch DI Dr. Eva Harreither, Institut für Biotechnologie in der Pflanzenproduktion BOKU Wien, freuen. Das Team rund um Eva Harreither hat effiziente biologische Alternativen zu chemisch synthetischen Fungiziden entwickelt, die in der Landwirtschaft oftmals zur Pilzbekämpfung zum Einsatz kommen. Das entwickelte Produkt hinterlässt keine toxikologisch relevanten Rückstände auf der Pflanze, der Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel kann damit deutlich reduziert werden.

Auch in diesem Jahr wurde gemeinsam mit dem I.E.C.T. – Hermann Hauser der Sonderpreis für die I.E.C.T. Summer School vergeben. Das Team Legendary Vish, vertreten durch Robin Simsa, MSc, produziert nachhaltigen Fisch auf Pflanzenbasis mit Hilfe von 3D Druck. Die nachhaltigen Produkte erlauben umweltbewussten Konsumenten den Genuss von schmackhaftem, pflanzenbasiertem Fisch ohne negative Auswirkungen der industriellen Fischerei.

Den Kampf um den brutkasten Sonderpreis – und damit ein Media-Package im Wert von 5.000 Euro – konnte NovoArc mittels Community Voting für sich entscheiden. Das Team um Dr. David Wurm hat eine Technologie entwickelt, bei der 20% aller Spritzen durch Tabletten ersetzt werden können. Diese Tabletten werden Dank einer Schutzhülle bei oraler Einnahme nicht im Magen zersetzt und können dadurch besser im Darm vom Körper aufgenommen werden.

Der Rudolf Sallinger Fonds gratuliert allen Gewinnerinnen und Gewinnern sehr herzlich!

 

sproof – TOP 10 S&B Award 2019

sproof entwickelt eine neue Art der digitalen Signatur – einfach, schnell und zuverlässig.

Sproof

sproof entwickelt eine neue Art der digitalen Signatur. Das Signieren digitaler Dokumente wird damit dezentral, sicher und einfach. Egal ob Ausweise, Zeugnisse, Frachtpapiere oder Zertifikate – mit sproof können sämtliche Formen digitaler Dokumente mit einer einfach zu verwendenden Web App oder durch eine einfache Integration in bestehende Systeme ausgestellt, verwaltet und überprüft werden.

Der Rudolf Sallinger Fonds hat mit Erich Höpoldseder von sproof gesprochen, um herauszufinden, wie sich die Geschäftsidee seit dem S&B Award 2019 weiterentwickelt hat:

 

Im vergangenen Jahr hat es sproof beim S&B Award 2019 unter die TOP 10 geschafft. Wie hat sich eure Geschäftsidee seither weiterentwickelt?

Erich Höpoldseder: Dass wir es beim S&B Award unter die TOP 10 geschafft haben, hat wirklich hohe Wellen geschlagen. Die Presse hat uns mit äußerst positiven Berichten sehr unterstützt.

Wir haben die Idee vom digitalen Zeugnis in IT-Fachleiterkreisen von österreichischen Hochschulen vorgestellt, und das Feedback erhalten, dass sie sproof in ihrer Organisation einführen möchten. Von bestehenden Kunden wird uns die einfache Integration in vorhandene Systeme, die einfache Bedienung und die vergleichbar sehr günstigen Kosten für diese Technologie als Entscheidungsgrund für sproof genannt. Wir haben sproof auch im Zuge eines Workshops beim Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Wien vorgestellt und auch dort haben wir sehr gutes Feedback erhalten. sproof ist für einen flächendeckenden Einsatz aufgestellt. Bislang ging also alles Schlag auf Schlag. Auch in Deutschland sind wir in unterschiedlichen Organisationen, wie der Blockchain Bayern e.V. oder dem Netzwerk Digitale Nachweise aktiv.

 

Wie genau funktioniert Sproof?

Mit sproof werden digitale Dokumente einfach und kostengünstig digital signiert. Die Dokumente bekommen einen Zeitstempel und können jederzeit widerrufen werden. Jedes Dokument kann genau dem Aussteller zugeordnet werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass es durch eine sichere dezentrale Technologie möglich ist, die sproof-Plattform zu nutzen, ohne dabei die Datenhoheit über die eigenen Dokumente und Einträge zu verlieren. Die Ausstellung und Überprüfung der Dokumente erfolgt komplett dezentral, offen und transparent und kann auch vollautomatisiert in bestehende Applikationen integriert werden. Dadurch werden diese Prozesse günstiger, schneller und zuverlässiger. Ein weiterer Vorteil von sproof ist, dass wir keine persönlichen Daten speichern – es obliegt den Benutzer*innen, ob und mit wem welche Daten geteilt werden.

 

Für welchen Einsatzbereich ist sproof (besonders) geeignet?

sproof ist in sehr vielen Bereichen einsetzbar und nahezu uneingeschränkt in der Anwendung. Auch Industriedaten können mit sproof verarbeitet werden. Industrieunternehmen stehen vor der Herausforderung, dass sie bei Problemfällen beispielsweise Nachweise über die Korrektheit ihrer Produktionsschritte dezentral überprüfbar erbringen müssen. Damit kann man sichergehen, dass das Unternehmen den Richtlinien entsprechend produziert hat und alle zur Verfügung gestellten Daten nicht manipuliert, sondern korrekt sind. Genau hier können wir mit sproof perfekt ansetzen und uns in Zukunft zusätzlich zu digitalen Zeugnissen und digitaler Identität ein zweites Standbein aufbauen.

 

Wie finanziert sieht euer Geschäftsmodell aus?

Die sproof GmbH generiert mit den ersten Kunden bereits Umsätze. Neben Zeugnissen für Hochschulen können mit sproof auch fälschungssichere Arbeitszeugnisse und Berufsnachweise von jedem Unternehmer/Institution sofort und ohne unser Zutun umgesetzt werden. Mit der Anmeldung wählt der Kunde die Anzahl der benötigten Dokumente, bezahlt und beginnt mit der Ausstellung. sproof ist im Inkubationsprogramm von Startup Salzburg.

 

Was sind eure unternehmerischen Ziele für 2020?

Das Thema Industrie 4.0 und die damit angesprochene Möglichkeit, in der Industrie Fuß zu fassen, werden wir in einem größeren Kreis mit namhaften Unternehmen vorstellen.

Außerdem möchten wir für die Hochschulen ein Netzwerk des gegenseitigen Vertrauens aufbauen, das grenzüberschreitend bereits jetzt funktioniert. Das ist wichtig, weil die Student*innen aus allen Ländern kommen bzw. ihre Studienplätze länderübergreifend wechseln.

Wir versuchen uns daher in diesem Bereich noch breiter aufzustellen und uns heuer vor allem auf Institutionen, in denen es um Bildung geht, zu fokussieren und möglichst viele Anwender zu gewinnen.

 

Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Schritte, um ein Produkt wie sproof erfolgreich auf den Markt zu bringen?

Wenn man die Idee hat, ein Produkt zu entwickeln, ist es am Anfang besonders wichtig, den Einsatzbereich so breit wie möglich zu prüfen, ohne sich auf ein spezielles Gebiet zu fokussieren. Aus der breiten Masse erhält man dann Feedback, aus dem man herausfiltern muss, wo man mit höchster Wahrscheinlichkeit mehrere Treffer landen kann.

Man darf auch nie glauben, dass man alles auf einmal machen kann. Man sollte sich den kleinsten gemeinsamen Nenner herausnehmen, diesen mit dem Kunden absprechen und perfekt umsetzen. Dadurch gewinnt man Vertrauen zum Kunden und entwickelt dann gemeinsam das Produkt weiter.

RePhil – 3. Platz FFC 2019

28.000 Tonnen Einwegbehälter landen jährlich im Müll – allein in Österreich. Mit Hilfe von wiederverwendbaren Boxen und Bechern sagt RePhil den Einwegverpackungen den Kampf an. So wird der Müllberg Stück für Stück reduziert.

28.000 Tonnen Einwegbehälter landen jährlich im Müll – allein in Österreich. RePhil sagt Einwegverpackungen den Kampf an. Dank eines durchdachten Kreislaufsystems werden umweltschädliche Einwegverpackungen durch wiederverwendbare Boxen und Becher ersetzt. So wird der Müllberg Stück für Stück reduziert.

Der Rudolf Sallinger Fonds hat mit Hannah Wundsam von RePhil gesprochen, um herauszufinden, wie sich die Geschäftsidee seit der FFC 2019 weiterentwickelt hat:

 

Im vergangenen Jahr hat RePhil den dritten Platz bei der FFC belegt. Wie hat sich RePhil seither weiterentwickelt?
Hannah Wundsam: RePhil ist ursprünglich aus einem Kurs der WU Wien heraus entstanden, nachdem die Uni vorbei war und wir viel Zuspruch für unser Projekt erhalten haben, haben wir uns dazu entschlossen, es ernsthaft zu probieren.
Bei A1 haben wir im November des Vorjahres einen ersten Piloten für 5 Wochen in der firmeneigenen Kantine gestartet. Unser Konzept haben wir von Take Away Schüsseln auch auf Kaffeebecher erweitert und ein Kreislaufsystem für unsere Mehrweg-Take-Away-Verpackungen erstellt.

Der Fokus von RePhil liegt auf geschlossenen Systemen wie beispielsweise Unternehmenskantinen. Dort gibt es eine vorhandene Zielgruppe mit hohen CO2- und Mülleinsparungspotenzialen. Außerdem ist unser Konzept in einem geschlossenen System logistisch einfach zu bewerkstelligen. Kantinen wollen immer öfter Informationen zu ihrem CO2-Fußabdruck und Mülleinsparungen – hier können wir gemeinsam mit unseren Mehrweg-Verpackungen entsprechende Zahlen liefern.
Seit der Future Founders Challenge haben wir viele Programme durchlaufen, mittlerweile befinden wir uns auch im aws First Programm und arbeiten daran, unser System weiterzuentwickeln und zu digitalisieren. In Zukunft soll es ein digitales Pfandsystem geben, das die Nutzung unserer Verpackungen einfach macht und durch Gamification und Benefits incentiviert.

 

Wie hat sich euer Team verändert?

Zu Beginn von RePhil waren wir zu viert, sind es jetzt auch, aber in etwas anderer Besetzung.

 

Was sind eure unternehmerischen Ziele für 2020? Was sind die nächsten Schritte in der Entwicklung von RePhil?

In den nächsten Monaten möchten wir durch weitere Pilotversuche Marktreife erlangen – wir sind gerne offen für Unternehmen, die sich vorstellen können, RePhil in ihrer Kantine bzw. in ihrem Arbeitsumfeld zu testen. Wenn alles gut geht, wollen wir gegen Mitte des Jahres gründen und auch erste zahlende Kunden an Bord holen.

 

Wie macht ihr Unternehmen auf RePhil aufmerksam?

Dafür gibt es momentan zwei Möglichkeiten:

1. Über die Kantinen: Wir sind im Gespräch mit großen Kantinenbetreibern in ganz Österreich. Über sie haben wir theoretisch die Möglichkeit, österreichweit in mehreren Unternehmen, die sie versorgen, zu landen.

2. Über die Unternehmen: Wir erhalten immer wieder die Möglichkeit, uns vor Unternehmen zu präsentieren. Da das Problem des Mülls ein sehr sichtbares ist, besteht großes Interesse, es in den Griff zu bekommen. Unternehmen versuchen deshalb zu quantifizieren, wie groß der Impact einer nachhaltigeren Lösung ist – hier helfen unsere Berichte, die wir auf monatlicher Basis erstellen können.

 

Welche Tipps habt ihr für zukünftige Future Founders?

Man sollte die Möglichkeiten, die es in Österreich gibt, wahrnehmen. Es gibt so viele unterstützende Programme, da macht es wirklich Sinn, sich intensiv damit zu beschäftigen und auseinander zu setzen. Wichtig ist, dass man jenes Programm findet, das am besten zum eigenen Projekt passt. Das hilft gerade am Anfang enorm, um ein Gefühl für die ersten wichtigen Schritte zu bekommen.

Außerdem darf man sich nicht von Rückschlägen unterkriegen lassen – wir alle sind davon betroffen, das passiert einfach. Wenn man das richtige Team um sich hat, schafft man es auch, sich gegenseitig immer wieder aus einem Tief zu holen und gemeinsam einen neuen Anlauf zu starten.

CarboFeed – TOP 10 S&B Award 2019

Wie kann man die globale Ernährungssicherheit gewährleisten und gleichzeitig den CO2 Ausstoß nachhaltig verringern? Das Team rund um CarboFeed hat eine Lösung entwickelt, die CO2 als Rohstoffquelle nutzbar macht.

Wie kann man die globale Ernährungssicherheit gewährleisten und gleichzeitig den CO2 Ausstoß nachhaltig verringern? Das Team rund um CarboFeed hat eine Lösung entwickelt, die CO2 als Rohstoffquelle nutzbar macht. Sie besteht aus einer neuartigen Hefe, die CO2 fixiert und in weiterer Folge als hochwertiger Futterzusatz für Nutztiere eingesetzt werden kann.

Der Rudolf Sallinger Fonds hat mit Michael Egermeier von CarboFeed gesprochen, um herauszufinden, wie sich die Geschäftsidee seit dem S&B Award 2019 weiterentwickelt hat:

 

Im vergangenen Jahr hat es CarboFeed unter die Top 10 des S&B Awards geschafft. Wie hat sich CarboFeed seither weiterentwickelt?

Michael Egermeier: Wir sind mit unserer Technologie zum damaligen Zeitpunkt noch sehr früh gewesen und momentan etwa bei der Halbzeit des FFG Spin-off Fellowships. Mit unserem Projekt bzw. der nötigen Technologieentwicklung liegen wir genau im Zeitplan.
In den letzten Monaten haben wir sehr viel positives Feedback erhalten – auch durch Artikel in verschiedensten Medien, wie zum Beispiel „Der Standard“ oder „Die Presse“. Des Weiteren ist es uns gelungen die wissenschaftlichen Grundlagen hinter der CarboFeed Technologie in dem renommierten Fachjournal Nature Biotechnology zu veröffentlichen. Das hat uns geholfen, viele gute Kontakte zu knüpfen – und die können wir gut brauchen, weil wir schon bald in die nächste Finanzierungsrunde starten werden.

 

Wie wird CarboFeed hergestellt?

CarboFeed wird in einem biotechnologischen Prozess in Bio-Reaktoren hergestellt. Man kann sich das vorstellen wie ein großer Kochtopf mit riesigem Fassungsvermögen, in dem verschiedene „Prozessparameter“ von außen kontrolliert werden können. In diesen Bio-Reaktoren wird Hefe in einem Nährmedium herangezüchtet, das funktioniert ähnlich wie bei der Herstellung von Bier- oder Bäckerhefe.

 

In welchen Bereichen ist CarboFeed einsetzbar?

Unser Ziel ist es, die Versorgung mit Protein nachhaltiger und regionaler zu machen. Haupteinsatz der proteinreichen CarboFeed Hefe sind Tierfutter.

Momenten werden in Europa rund 70 Prozent des Proteins, das wir verfüttern, in Form von Soja importiert. Das ist ein riesen Problem. Mit CarboFeed können wir proteinreiche Hefemasse statt Soja als Futtermittelzusatz verwenden. Sie kann sowohl in der Geflügel-, Schweine- und Rinderzucht als auch in Aquakulturen (Fischzucht) eingesetzt werden. Vor kurzem haben wir damit begonnen, den Markt für Haustier-Futtermittel zu bearbeiten, da hier ebenfalls ein großer Bedarf an Proteinen besteht – auch dieser Bereich ist für CarboFeed daher sehr interessant.

 

Gibt es schon Gespräche mit der Industrie?

Wir hatten schon sehr früh einen konkreten Ansprechpartner aus der Industrie, es handelt sich um einen Hersteller von Futtermittelzusatzstoffen. Mit diesem Partner stehen wir laufend im Austausch, die Gespräche laufen sehr gut.
In den letzten 9-12 Monaten sind außerdem noch ein paar weitere Firmen sowie ein Investor an uns herangetreten.

 

Was sind die größten Herausforderungen in der Weiterentwicklung von CarboFeed?

Es gibt einerseits technische Milestones, die wir erreichen müssen. Dazu zählen etwa Kennzahlen wie die Prozessgeschwindigkeit oder die Ausbeute, welche die wirtschaftliche Prozessführung des CarboFeed Prozesses zeigen.
Andererseits müssen wir uns intensiv um die Zulassung kümmern. Jedes Futtermittel muss durch ein Zulassungsverfahren, hier gibt es ganz klare Vorgaben. Aufgabe für die nächsten Monate wird also sein, viele Daten für unser Dossier zusammenzutragen und das Zulassungsverfahren schnellstmöglich in Gang zu setzen.

 

Welche unternehmerischen Ziele habt ihr euch für 2020 gesetzt?

Ob die Zulassung heuer schon starten kann, wird man erst sehen, da im Vorfeld noch viel Arbeit passieren muss. Abhängig von unserer nächsten Finanzierungsrunde werden wir außerdem unseren weiteren Pfad bezüglich einer Firmengründung gegen Ende 2020 abstimmen. Um hier noch mehr Details nennen zu können, ist es aber noch zu früh.

 

Welche Tipps könnt ihr Jungunternehmern (und allen, die es noch werden wollen) mit auf den Weg geben?

Es ist immer interessant mit Leuten zu sprechen, die direkt in der jeweiligen Branche verankert sind. Über sie kann man leichter an Kennzahlen, Marktzahlen, Produktspezifikationen etc. gelangen. Natürlich findet man auch viel im Internet, muss diese Informationen aber richtig herausfiltern – da sind Menschen, die an der Quelle sitzen, sehr hilfreich.

Wenn man sich aus dem geschützten Raum der Uni hinaus wagt und etwas in Gang setzt, kommt außerdem sehr viel auf einen zu – die Flut an Daten, Gesprächen und E-Mails ist sehr groß. Um das zu bewältigen, muss man einen guten Überblick behalten und strukturiert arbeiten.

Außerdem ist die Zusammensetzung des Teams von entscheidender Bedeutung, um ein universitäres Forschungsprojekt in ein funktionierendes Unternehmen zu verwandeln. Es geht um gegenseitige Motivation aber auch darum zu wissen wo man seine eigenen Stärken und Schwächen hat, um diese mit geeigneten Mitarbeitern oder Projektpartnern zu ergänzen.

Pregenerate – TOP 10 S&B Award 2019

Pregenerate ist ein Alternativmodell zur Behandlung von Arthrose-Erkankungen. Mit Pregenerate werden menschliche Zellen getestet, analysiert und mit neuesten Behandlungsmethoden gematcht.

Pregenerate ist ein Alternativmodell zur Behandlung von Arthrose-Erkankungen. Mit Pregenerate werden menschliche Zellen getestet, analysiert und mit neuesten Behandlungsmethoden gematcht. Die Testergebnisse zeigen, auf welche Behandlungsmethoden die jeweiligen Zellen am besten ansprechen, Arthrose-Patienten können in weiterer Folge bestmöglich behandelt werden. Ein weiterer Vorteil: auf aufwändige Tierversuche kann damit gänzlich verzichtet werden.

Der Rudolf Sallinger Fonds hat mit Julie Rosser von Pregenerate gesprochen, um herauszufinden, wie sich die Idee seit dem S&B Award 2019 weiterentwickelt hat:

 

Im vergangenen Jahr hat es Pregenerate unter die TOP 10 des S&B Awards geschafft. Wie hat sich die Geschäftsidee seither weiterentwickelt?

Julie Rosser: Im vergangenen Jahr haben wir Pregenerate in Österreich gegründet und eine Förderung von aws PreSeed erhalten. Wir haben außerdem einen weiteren Mitarbeiter gefunden und befinden uns mit Pregenerate jetzt in der Phase zwischen Prototyp und fertigem Produkt.

Gemeinsam mit Partnern werden wir das erste Produkt produzieren, die Verträge dazu sind bereits unterzeichnet. Es sind noch einige Tests notwendig, wenn alles gut geht, ist das erste Produkt aber in ein paar Monaten fertig und reif für Tiermarkt Testing.

 

Welche Vorteile hat Pregenerate für Mediziner, aber auch für Patienten?

Mit Pregenerate sammeln wir so viele Daten, dass wir einen personalisierten Behandlungserfolg für Patienten garantieren können – ohne dafür Tierversuche zu benötigen. Diese Daten werden mittels künstlicher Intelligenz analysiert, in ein paar Jahren möchten wir sie auch als Basis für neue Arten der Behandlung nutzen, die wir pharmazeutische Firmen anbieten können.

 

Was sind die nächsten großen Schritte für Pregenerate? Welche unternehmerischen Ziele habt ihr euch für 2020 gesteckt?

Wir werden ab Mitte oder Ende des Jahres versuchen, eine Finanzierung zu erhalten, damit wir gemeinsam mit unseren Partnern kontinuierlich mehr Daten sammeln können. Außerdem möchten wir weitere wichtige Schritte im regulatorischen Bereich machen. Da medizinische Zulassungen aber immer sehr komplex sind, wird das noch einige Jahre dauern.

 

Welchen Service bietet ihr euren Kunden an?

Wir bekommen Zellen vom Arzt, die wir mit unserer Hardware testen können, um herauszufinden, wie sie auf die neuesten Arthrose-Behandlungen ansprechen. Diese Testung erlaubt es uns in weiterer Folge Auskünfte darüber zu geben, welche Behandlung für welchen Patienten die beste ist.

In einem weiteren Schritt möchten wir die Daten von Patienten mit spezifischen Biomarkern in einer Gruppe sammeln, um die Zellen weiteren klinischen Tests zu unterziehen. Dadurch werden die Ergebnisse noch genauer, es ist noch wahrscheinlicher, den Patienten mit der vorgeschlagenen Behandlungsmethode zu helfen.

Sobald wir uns internationaler bewegen, möchten wir außerdem Kundensupport bei der Analyse von Daten anbieten.

 

Welche Tipps habt ihr für Start-Ups speziell im medizinischen Bereich?

Eine wichtige Erkenntnis war, dass es sehr wichtig ist, gute Mentoren zu finden. Wir hatten sehr viel Glück, mit zahlreichen Personen von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, Apex Ventures und I.E.C.T. Hermann Hauser sprechen zu können, von ihnen haben wir wahnsinnig viel Informationen und Beratung erhalten.

Alpengummi braucht euch!

Alpengummi, der erste 100% natürliche Kaugummi, expandiert. Bisher wurde er in mühevoller Handarbeit hergestellt, für die Produktion mit Maschinen braucht Alpengummi eure Unterstützung.

Alpengummi
Kaugummis strotzen vor Süßstoffen, Aromen, anderen künstlichen Zusatzstoffen – oftmals sogar auch Erdöl. Dass das auch anders geht, zeigen Claudia Bergero & Sandra Falkner – Gewinnerinnen der Future Founders Challenge 2018 und Gründerinnen des Unternehmens Alpengummi.
Gemeinsam haben die beiden mit Alpengummi einen Kaugummi entworfen, der aus 100% heimischem Baumharz und Bienenwachs besteht.
Damit das Startup rund um Alpengummi wachsen kann, braucht es maschinelle Unterstützung in der Herstellung – und eure Hilfe, denn Produktionsmaschinen sind sehr teuer.

Alle Infos zum Crowdfunding findet ihr unter diesem Link: https://www.startnext.com/alpengummi

SARA – 1. Platz FFC 2019

Wer sich verschiedenste Kunstwerke in die eigenen vier Wände hängen möchte, braucht künftig nur noch eines: SARA – einen digitalen Bilderrahmen, der Kunstwerke mittels Artificial Intelligence in täuschend echter Optik anzeigen kann.

SARA

Weltweit werden Gemälde zu Rekordpreisen versteigert, sie zu kaufen, können sich nur die wenigsten leisten. Dank SARA ist es Kunstliebhabern in Zukunft möglich, eine gesamte Kunstausstellung in die eigenen vier Wände zu hängen. SARA ist ein digitaler Bilderrahmen, der Kunstwerke mittels Artificial Intelligence in täuschend echter Optik anzeigen kann.

Der Rudolf Sallinger Fonds hat mit Matthias Hausberger von SARA gesprochen, um herauszufinden, wie sich die Geschäftsidee seit der FFC 2019 weiterentwickelt hat:

 

Im vergangenen Jahr hat SARA den ersten Platz bei der FFC belegt. Wie hat sich SARA seither weiterentwickelt?
Matthias Hausberger: Seit der Future Founders Challenge haben wir laufend an unserer Idee weitergearbeitet.
Wir haben uns bei aws First beworben, es auch in die TOP 10 geschafft und damit finanzielle Unterstützung bekommen. Jetzt sind wir dabei, den nächsten Prototypen zu bauen, sowie SARA online auszuprobieren und damit auch objektiveres Feedback zu erhalten.

Im Juli werden wir fürs Prototyping finanzielle Unterstützung vom aws erhalten, es wird aber sicherlich noch weitere Fördermittel brauchen.

 

Was sind die Besonderheiten von SARA im Vergleich zu anderen digitalen Bilderrahmen?

1. Wir versuchen mit SARA Kunst so echt darzustellen, wie sie ist. Wenn jemand nicht weiß, dass es sich um einen SARA-Rahmen handelt, würde man es auch nicht bemerken.

2. Durch die künstliche Intelligenz, die wir im Hintergrund laufen haben, kann eine unlimitierte Anzahl an neuer Kunst erschaffen werden, ohne, dass man als Käufer viel Geld für mehrere Kunstwerke ausgeben muss.

3. Wir arbeiten mit Künstlern zusammen, damit man auch die Geschichte hinter den Bildern kennenlernt. Das gibt es in dieser Art noch nicht und ist mit Sicherheit ein aufblühender Markt.

 

Wie funktioniert die Technologie von SARA?

Ziel von SARA ist es, ein Bild möglichst genau nachzustellen. Dafür verwenden wir eine Technologie, die nicht viel Licht ausstrahlt und Tinte zwischen den Pixeln hin und her spritzt. Diese Technologie nennt sich e-ink-Technologie, sie wird unter anderem in e-Readern verwendet. Mittels AI werden verschiedenste Bilder generiert, die je nach Stil-Präferenz des Käufers ausgesucht werden können.

SARA braucht weniger Energie als herkömmliche digitale Bilderrahmen und kann ohne Stromanschluss betrieben werden, den Rahmen alle paar Monate kurz aufzuladen, reicht vollkommen aus. Unser Gemälderahmen soll in zwei unterschiedlichen Größen erhältlich sein (13 Zoll und 30 Zoll, beide im 16:9 Format).

 

Welche Art von Bildern können angezeigt werden?

Wir haben uns noch nicht komplett festgelegt, wollen den Fokus aber ganz klar auf Kunst legen und den Rahmen nicht als „klassischen“ Bilderrahmen für Familienfotos verkaufen. Wir versuchen, eine möglichst große Palette an Kunststilen nachzuahmen und mit echten Künstlern zusammenzuarbeiten, um auch wirklich echte Bilder anzeigen zu können.

 

Welche unternehmerischen Ziele habt ihr euch für 2020 gesetzt?

Wie bei fast jedem Start Up haben sich unsere Pläne ein wenig verzögert. Im letzten Jahr haben wir geplant, 2020 erste Produkte herauszubringen – das ist allerdings schwieriger als gedacht. Wir sind aber auf einem guten Weg und ich kann mir vorstellen, dass wir spätestens 2021 erste Produkte verkaufen werden.

Heuer möchten wir jedenfalls noch unseren Prototypen verbessern und den Markt so erforschen, dass wir am Ende ganz genau sagen können, wie die Zukunft von SARA aussieht.

 

Worauf muss man eurer Meinung nach bei der Entwicklung eines technischen Produkts wie SARA besonders achten? Welche Tipps könnt ihr der nächsten Generation Future Founders mit auf den Weg geben?

Das Wichtigste ist mit Sicherheit, dass man nichts unterschätzen darf. Es gibt riesige Unterschiede in der Herstellung von Prototypen – das ist meistens viel teurer, als man sich das anfangs vorstellt. Außerdem braucht es lange, den richtigen Hersteller zu finden – wir sind auch gerade auf der Suche. Es ist wirklich schwierig zu verhandeln und Preise herauszufinden, wenn man kein etabliertes Unternehmen ist. Wenn man ein Netzwerk an Leuten hat, die sich auskennen, ist das sicherlich hilfreich.

Eine „klassische“ Empfehlung: man sollte auch außerhalb des Familien- und Freundeskreises herausfinden, ob die eigene Idee Anklang findet. SARA ist damals im Rahmen eines Uni-Kurses entstanden, ich selbst war mit überhaupt nicht sicher, ob das etwas werden kann. Die Future Founders Challenge hat uns gezeigt, dass auch andere an unsere Idee glauben – teilzunehmen, hat sich für uns also mehr als nur ausgezahlt.

MagPrint 3D – TOP 10 S&B Award 2019

Mit MagPrint 3D können magnetische Materialien im 3D Drucker additiv verarbeitet werden. Dadurch können kostengünstig und schnell hochkomplexe magnetische Systeme z.B. in der medizinischen Bildgebung realisiert werden.

Magnete sind einer der zentralen Bestandteile in vielen Technologien, wie sie beispielsweise in medizinischen Geräten zum Einsatz kommen. Mit MagPrint 3D wurde eine Methode entwickelt, magnetische Materialien im 3D Drucker additiv zu verarbeiten. Dadurch können kostengünstig und schnell hochkomplexe magnetische Systeme z.B. in der medizinischen Bildgebung realisiert werden.

Der Rudolf Sallinger Fonds hat mit Christian Huber von MagPrint 3D gesprochen, um herauszufinden, wie sich die Geschäftsidee seit dem S&B Award 2019 weiterentwickelt hat:

 

Im vergangenen Jahr hat es MagPrint beim S&B Award 2019 unter die TOP 10 geschafft. Wie hat sich eure Geschäftsidee seither weiterentwickelt?

Christian Huber: Wir haben in den letzten Monaten unser Produkt weiter verbessert und vor rund 2 Monaten einen AWS Antrag eingereicht, um mithilfe einer finanziellen Förderung bald unser Unternehmen gründen zu können. Momentan sind wir alle noch an der Uni Wien angestellt, das Projekt läuft in diesem Rahmen noch bis Ende Juni.

 

Wo kann MagPrint 3D eingesetzt werden?

Mit MagPrint 3D können wir Prototypen und Kleinserien von polymergebundenen Magneten mittels 3D-Druck herstellen. Zusätzlich können wir mit unseren entwickelten Simulationstools die Geometrien und komplexe Magnetfeldverteilung generieren und diese dann direkt mittels 3D-Drucker realisieren. Anwendungen sind in der magnetischen Sensorik sowie individuell gefertigte Korrekturelemente für Magnetresonanztomographien, um deren Auflösung zu verbessern. Hier liegt zur Zeit auch unser Hauptaugenmerk.

Forschung, Entwicklung sowie die Herstellung von Prototypen sind momentan sicherlich die größten Anwendungsgebiete, wir möchten aber in den nächsten Monaten noch weitere finden. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise der Einsatz von MagPrint 3D zur Verbesserung der Auflösung von medizinischen Bildgebungsverfahren – das ist zur Zeit aber noch Zukunftsmusik.

 

Wie hat sich euer Team im vergangenen Jahr verändert?

Unser Team ist gleich geblieben, wir testen MagPrint 3D noch immer im ursprünglichen Uni-Umfeld. Wenn wir – hoffentlich – eine weitere finanzielle Förderung erhalten und damit unser Unternehmen gründen können, wird’s aber sicherlich noch richtig spannend und für alle von uns deutlich arbeitsintensiver.

 

Was sind eure unternehmerischen Ziele für 2020?

Da es mehr als schwierig ist, MagPrint 3D finanziell alleine zu stemmen, hoffen wir sehr, dass wir die angepeilte aws-Förderung erhalten – das ist essentiell für unser Projekt.

Darüber hinaus möchten wir gemeinsam mit unserem Kooperationspartner versuchen, erste Kunden für die Simulationsanwendungen zu gewinnen und erste Anwendungspakete zu verkaufen.

 

Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Schritte, um ein Produkt wie MagPrint 3D erfolgreich auf den Markt zu bringen?

Abgesehen davon, dass das Produkt selbst natürlich funktionieren muss, muss man hartnäckig versuchen, mit potentiellen Kunden in Kontakt zu kommen. Wir haben selbst viele Anfragen bezüglich MagPrint 3D erhalten – hier gilt es, immer dran zu bleiben und neue Verbindungen zu Firmen und potentiellen Kunden herzustellen.

Ich kann jedem nur empfehlen, dran zu bleiben. Ein Projekt wie MagPrint 3D umzusetzen, kann sehr mühsam sein. Man erhält zum Teil viele Absagen, Förderungen werden nicht genehmigt – da gilt es einen langen Atem und viel Ehrgeiz zu beweisen.

Real42 – TOP 10 FFC 2019

Mit REAL42 wird die Darstellung von Wohnungs-Grundrissen zum Kinderspiel. REAL42 verwandelt Bilder von Wohnungsgrundrissen mit nur einem Klick in ein digitales Modell und bietet anschließend unterschiedliche Visualisierungen wie etwa 2D- und 3D-Wohnungspläne an.

Mit REAL42 wird die Darstellung von Wohnungs-Grundrissen zum Kinderspiel. REAL42 verwandelt Bilder von Wohnungsgrundrissen mit nur einem Klick in ein digitales Modell und bietet anschließend unterschiedliche Visualisierungen wie etwa 2D- und 3D-Wohnungspläne an. Dank des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz sind sogar digitale Möblierungsvorschläge möglich.

Der Rudolf Sallinger Fonds hat mit Felix Haberl von REAL42 gesprochen, um herauszufinden, wie sich die Geschäftsidee seit der FFC 2019 weiterentwickelt hat:

 

Im vergangenen Jahr hat es REAL42 unter die TOP 10 der FFC geschafft. Wie hat sich REAL42 seither weiterentwickelt?

Felix Haberl: Nach der Future Founders Challenge waren wir in Amerika und haben bei der VT Global Entrepreneurship Challenge teilgenommen. Seit September erhalten wir außerdem auch Unterstützung von der TU Wien in sämtlichen Belangen rund um die Start Up Planung.
Wir haben uns auch für das aws First Programm beworben, auch dort bekommen wir Partner aus der Industrie gestellt, die uns bei der Weiterentwicklung von REAL42 unterstützen.

Seit Ende des letzten bzw. Beginn des heurigen Jahres arbeiten David, Thomas und ich Vollzeit an REAL42, finanziert wird unser Projekt momentan sowohl durch das aws First Stipendium als auch durch Eigenmittel. Wir befinden uns gerade mitten in der Entwicklung unseres Prototypen, gegen Ende des zweiten Halbjahres möchten wir mit REAL42 Marktreife erlangen.
Ein Pilotprojekt haben wir bereits gestartet, danach möchten wir noch ein zweites in Angriff nehmen, um zu schauen, in welche Richtung es letztendlich gehen soll.

 

Was hat den Ausschlag für die Entwicklung von REAL42 gegeben?

Wir sind ursprünglich mit einer anderen Idee gestartet, einer B2C Wohnungssuchplattform, bei der die ideale Wohnungslage mittels Evaluierung der Standorte der persönlichen Points of Interest (Arbeit, Uni etc.) berechnet wird. Wir haben aber schnell gemerkt, dass das für uns der falsche Ansatz ist und dass es bereits genügend Services für den Immobilienmarkt in diese Richtung gibt. Außerdem sind B2C Angebote in diesem Bereich immer eher schwierig zu monetarisieren.

In weiterer Folge haben wir zahlreiche Interviews mit Immobilienmaklern und -maklerinnen geführt, viel Zeit in ihren Büros verbracht und dabei gesehen, dass die Grundrisse der verfügbaren Wohnungen oft nicht den richtigen Eindruck vermitteln.
Normalerweise werden Wohnungsgrundrisse unter Zuhilfenahme von CAD Software manuell nachgezeichnet und somit digitalisiert. Mit den uns zur Verfügung stehenden Technologien wird es möglich sein, diesen Prozess zu automatisieren. Das gelingt durch unsere künstliche Intelligenz, welche in mehreren Schritten die unterschiedlichen Elemente eines Grundrisses erkennt und sie automatisch digitalisiert.

 

Für wen ist REAL42 geeignet?

Im Moment fokussieren wir uns auf Immobilienmakler und -maklerinnen. Es gibt aber auch noch ganz andere Zielgruppen im B2B-Bereich, wo die von uns generierten Daten verwendet werden können (z.B. für Immobilienbewertungen), auch hier gibt es schon erste Partner. Gleiches gilt für Sachverständige, aber auch Bauträger und Architekten bzw. Architektinnen, die Pläne beispielsweise für Renovierungen bzw. Umbauten benötigen und diese oft erst digitalisieren müssen. In Summe kann man sagen, dass es viele Zielgruppen gibt, wir müssen in den nächsten Monaten einfach schauen, wo der Weg tatsächlich hinführt.

 

Wie funktioniert REAL42?

In mehr als 60% der Fälle erhält der Makler bzw. die Maklerin den Wohnungsgrundriss als Foto oder Scan vom Auftraggeber. Dieses Foto wird mit allen Informationen, die der Makler/die Maklerin zur Wohnung hat, händisch in das CMS-System gespielt, bevor die Anzeige veröffentlicht.
Mit REAL42 entwickeln wir eine Schnittstelle zu diesem System. Der Grundriss der Wohnung wird an uns geschickt, unsere künstliche Intelligenz bereitet den Wohnungsgrundriss auf, digitalisiert ihn und spielt ihn automatisch ins System zurück.

 

Was sind die nächsten Schritte?

Wir befinden uns noch mitten in der Pilotphase, in der wir bereits viele Grundrisse per Hand digitalisiert haben. Daraus erkennen wir, welche Ansprüche Immobilienmakler und -maklerinnen an Grundrisse haben, auf diesen Erkenntnissen können wir dann in weiterer Folge unsere Software entwickeln.

Thomas und David arbeiten gerade intensiv an einem Machine Learning Modell, das Grundrisse automatisch erkennt. Damit das gelingt, muss man natürlich viele Daten einspeisen und das Modell laufend trainieren. Schon bald werden wir wesentliche Teile mit unserer automatischen Erkennung digitalisieren können. Dann geht es um die Visualisierung, hierfür arbeiten wir mit Informationsdesignern und -designerinnen zusammen, um ein verständliches und klares Design anbieten zu können.
Nebenbei möchten wir natürlich unser Geschäftsmodell weiter ausbauen und suchen dafür nach weiteren Finanzierungen.

 

Welche unternehmerischen Ziele habt ihr euch für 2021 gesetzt?

Wir möchten gegen Ende 2020 gründen, dafür müssen wir im Vorfeld noch eine entsprechende Finanzierung aufstellen.
Ende 2020 wollen wir mit REAL42 in Österreich starten. Das Gute ist, dass REAL42 marktunabhängig und skalierbar ist, wir können uns also vorstellen, bald auch international tätig zu werden – zuerst in Deutschland, dann beispielsweise aber auch in Amerika.