Archiv 2016

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Der S&B Award 2016 ging an das Team von Radiology Explorer, vertreten durch DI Markus Holzer von der Technischen Universität Wien und Dr. Georg Langs von der Medizinischen Universität Wien. Radiology Explorer bringt die neuesten Methoden des maschinellen Lernens und der semantischen Analyse in die Praxis. Es erlaubt Radiologen, durch das Markieren einer auffälligen Bildregion innerhalb von Sekunden die visuell ähnlichsten Fälle und deren Beschreibungen zu finden. Es nutzt dazu die in den riesigen Mengen medizinischen Bilddaten enthaltenen Informationen.

Die Future Founders Challenge 2016 konnte Aquaponix für sich entscheiden. Das Team besteht aus Andreas Vojta, Lukas Schabus, Verena Eder, Dominik Glatz und Patrick Müllner von BOKU, TU Wien und WU Wien. Aquaponix Vision ist es, die Lebensmittel zurück in die Stadt, auf die Dächer Wiens zu bringen! Ein geschlossener Kreislauf aus Fischzucht und Pflanzenanbau ermöglicht eine Nahrungsproduktion mit vielfacher Effizienz, ohne Düngemittel und Pestizide.

Die Fotos zur Award Ceremony 2016 finden Sie hier.

"Eliminating turbulence"

Institute of Science and Technology Austria

Prof. Dr. Björn Hof / DI Dr. Jakob Kühnen / DI Markus Schaner

Wir haben eine einfache Methode zur Strömungsbeeinflussung entdeckt und entwickelt, mittels derer der Energiebedarf für den Flüssigkeitstransport durch Rohre um 80% reduziert werden kann. Turbulente Strömungen sind in Rohrleitungen hauptverantwortlich für hohe Druckverluste. Unsere Technologie kann Turbulenz vollständig eliminieren, wodurch der Reibungswiderstand und die erforderliche Pumpleistung in Rohrleitungssystemen drastisch reduziert werden. Wir wollen damit den Transport von Flüssigkeiten durch Pipelines wesentlich optimieren und die Betriebskosten der Betreiber durch Energieeinsparung senken. Im Falle einer Rohöl-Pipeline mit 1m Rohrdurchmesser könnte eine jährliche Ersparnis von bis zu 870.000€ pro 100km Rohrleitung realisiert werden. Da weltweit Transportrohrleitungen mit einer gesamten Länge von etwa 3,5 Mio. Kilometer existieren, ließen sich beim Einsatz unserer Technologie in nur 1% der global vorhandenen Pipelines pro Jahr etwa 300 Mio. € einsparen.

"Gluco Tab"

Medizinische Universität Graz

Univ. Prof. Dr. Thomas Pieber / Ass. Prof. PD Dr. Julia Mader / Katharina Neubauer, MSc, BSc / PD Dr. Johannes Plank / PD Dr. Lukas Schaupp / DI Dr. Peter Beck / DI Bernhard Höll / DI Stephan Spat / DI Klaus Donsa / DI Andreas Krug

Die Blutzuckereinstellung von Patienten mit Diabetes mellitus im Krankenhaus ist komplex und fehleranfällig. Von Leitlinien empfohlene Blutzuckerwerte werden in der Praxis häufig nicht erreicht, und gefährliche Unterzuckerungen treten auf.

Die Software GlucoTab unterstützt die Arbeitsabläufe des Blutzuckermanagements und schlägt Ärzten und Pflege die jeweilige Insulindosis vor. Auf einem Tablet-PC ist GlucoTab mobil einsetzbar. Blutzuckersenkung um 20%, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit wurden in klinischen Studien bestätigt, und GlucoTab ist als Medizinprodukt CE gekennzeichnet.

Als Produkt ist GlucoTab weltweit einzigartig und hat das Potential, längere Krankenhausaufenthalte und Komplikationsrisiken von Krankenhauspatienten mit Diabetes zu verringern. GlucoTab nimmt damit aktiv Einfluss auf die Therapie und geht über die traditionelle Rolle von Krankenhaus IT – nämlich die der Dokumentation – hinaus und trägt zur aktiven Steigerung der Behandlungsqualität und zur Kostensenkung bei.

"MatCalc Engineering"

Technische Universität Wien

Dipl.-Ing. Martin Lückl / Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Ernst Kozeschnik / Dr.sc.ETH Erwin Povoden-Karadeniz / Dipl.-Ing. Dr. Sabine Zamberger

Die MatCalc Engineering GmbH analysiert konkrete werkstoffspezifische Problemstellungen ihrer Kunden mit Hilfe des Softwarepaketes MatCalc, wodurch diese ein tiefgründiges Verständnis für ihr Materialsystem erhalten. Speziell die prädiktive Korrelation von Werkstoffgefüge und mechanischen Eigenschaften entlang der gesamten Prozesskette spielt eine zunehmende Rolle für zielgerichtetes Legierungs- und Prozessdesign. Um auf dem internationalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben, muss die Produktion effizient ausgelegt und die Ressourcen bestmöglich eingesetzt werden. Die traditionelle Entwicklung und Optimierung von Produkten ist sehr zeitaufwendig, da Literaturrecherchen oftmals Wochen und darauffolgende experimentelle Untersuchungen mehrere Monate dauern. Mittels Einsatz von MatCalc kann diese Zeitspanne dramatisch verkürzt werden, da Experten Simulationen innerhalb von mehreren Stunden durchführen und Ergebnisse liefern. Kunden der MatCalc Engineering GmbH schaffen sich somit einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Marktbegleitern.

"MILL"

Medizinische Universität Wien

Mag. Dr. Benjamin Reutterer / Dipl.-Ing. Susanna Neudl / Prof. Dr. Claus G. Krenn / Prof. Dr. Roman Ullrich

Während herkömmliche Verfahren Blut aus dem Körper der PatientInnen herausleiten, um es von Schadstoffen zu reinigen, verfolgen wir mit unserer Technik einen neuartigen Ansatz, indem wir das Blutreinigungsverfahren in den Körper der PatientInnen verlegen. Durch die Entwicklung dieser Herangehensweise werden wir in Zukunft Gesundheitssysteme entlasten und PatientInnen eine raschere Genesung und weniger invasive Behandlungen ermöglichen.

"NGFI"

Medizinische Universität Graz

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Graier / Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Roland Malli

NGFI Next Generation Fluorescence Imaging

… our passion IS to make LIFE measurable.

Our (initial) main components are unique protein-based fluorescent tools that allow looking into cell signaling.

Further Products, Services and Vision are:

Next Generation Fluorescence Imaging, NGFI, provides new research tools and intelligent and affordable solutions for biomedical research and drug discovery.

Moreover, NGF-I intends to foster biomedical research at the Medical University of Graz by operating – from 2018 – as a local funding institution.

NGF-I particularly offers fast and high content fluorescence screening methods and affordable microscopes to unravel the functioning of so far immeasurable molecular targets.

"Radiology Explorer"

Medizinische Universität Wien

Dipl.-Ing. Markus Holzer / Assoc. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Georg Langs / René Donner / Dr. Allan Hanbury

Radiology Explorer bringt die neuesten Methoden des maschinellen Lernens und der semantischen Analyse in die Praxis. Es erlaubt Radiologen, durch das Markieren einer auffälligen Bildregion innerhalb von Sekunden die visuell ähnlichsten Fälle und deren Beschreibungen zu finden. Es nutzt dazu die in den riesigen Mengen medizinischen Bilddaten enthaltenen Informationen, welche bis jetzt nur sehr beschränkt zur Diagnose herangezogen werden können. Unser Ziel ist es damit die Radiologen bei der Diagnose zu unterstützen, die Qualität zu erhöhen und ihnen wieder mehr Zeit für die eigentliche Befundung der Bilder zu geben.

"SATIDA"

Technische Universität Wien

Dipl. Ing. Dr. Markus Enenkel

Die vorliegende Dissertation und das SATIDA Projekt von Markus Enenkel legen den Grundstein für die Verknüpfung von Satellitendaten und mobilen Anwendungen, um die Entscheidungsfindung humanitärer Hilfsorganisationen zu unterstützen. In Kooperation mit Ärzte ohne Grenzen wurde ein System entwickelt, das im Stande ist, Dürre früh zu detektieren und mit sozio-ökonomischen Informationen bezüglich Ernährungssicherheit zu verknüpfen. So können Hilfsorganisationen nicht nur schnell und einfach gesammelte Informationen teilen. Sie können das aktuelle Dürre-Risiko mit bekannten Ereignissen der Vergangenheit vergleichen und ihre Logistikzentren proaktiv vorbereiten.

Die entwickelte Smartphone App und alle verwendeten Satellitendaten sind kostenlos erhältlich. Die Kommerzialisierungsidee konzentriert sich auf die Adaptierung des Ansatzes für verschiedene Anwendungen, Zielregionen und Nutzer, sowie auf den nachhaltigen Wissenstransfer zwischen Forschung und Anwendung.

"SPIONs"

Universität für Bodenkultur Wien

Bezhad Shirmardi Shagasemi, MSc / Prof. Erik Reimult

Our method is a highly potential method to knock another barrier to treat cancer and improve the quality of life of millions of people around the world.

"Winterface"

Technische Universität Graz

DI Wolfgang Winter / Dr. Ingo Curt Riemenschneider

Die wInterface GmbH bringt ein patentiertes High-Tech Fassadendämmsystem mit dessen Produktionsanlage auf den Markt. Mit der automatisierten Herstellung der Dämmelemente wird das gesamte Verfahren der Gebäudedämmung auf digitale Prozesse umgestellt und wesentlich vereinfacht. Die industrielle Fertigung der maßgenauen Dämmelemente erfolgt ganzjährig unter optimalen Bedingungen – die Montagezeit verkürzt sich von einigen Monaten auf wenige Tage. Ressourcen werden geschont und Kosten gespart. Entsprechend der Bauproduktenverordnung wird eine rasche und saubere Demontage ermöglicht. Damit wird ermöglicht, dass durch thermische Sanierung EU-weit jährlich der Import von 75 Megatonnen Rohöläquivalent im Wert von über € 40 Mrd. eingespart werden kann. Das sind 7,5 % des Gesamtenergieverbrauches der EU – eine Reduktion an CO2 Emissionen um 230 Megatonnen CO2 Äquivalent. Durch Multiplikation dieser Technologie im In- und Ausland soll ein Sanierungsschub in der EU ausgelöst werden. Davon profitieren der Umweltschutz und etwa die Hälfte der gesamten EU-Bevölkerung, die in diesen Plattenbauten lebt.

"High speed fabrication of large scale membranes - 3D-Drucker"

Technische Universität Wien

Dipl. Ing. Peter Gruber / Assistant Prof. Dr. Aleksandr Ovsianikov

Die Verwendung stark fokussierter Ultrakurzpulslaser ermöglicht ein selektives Aushärten von Photopolymeren. Das ausgehärtete Volumen kann dabei kleiner als 1µm³ sein, was Milliarden mal kleiner ist als ein Regentropfen. Darauf basierend wurde in unserer Gruppe an der TU Wien ein 3D Druck Verfahren entwickelt, welches eine 10-1000fach höhere Auflösung in Vergleich zu herkömmlichen Technologien bietet. Dieser Auflösungsbereich ist besonders interessant für biologische Anwendungen, da es einigen charakteristischen Längenskalen der natürlichen Zellumgebung entspricht. Die hohe Auflösung dieser Technologie bedeutet aber gleichzeitig, dass es länger dauert größere Strukturen zu fertigen. Unserer Gruppe ist gelungen den Durchsatz entscheidend zu erhöhen, was die Technologie erstmalig relevant für die biologischen Anwendungen macht.