Am 19. Juni 2019 wurden die Gesamtsieger des S&B Awards 2019 prämiert.
Den Gesamtsieg des S&B Award holte sich Angel Valve Vienna der Medizinischen Universität Wien. Mit „Mitral Butterfly“ haben sie ein Implantat zur Korrektur undichter Mitralklappen geschaffen, das minimal-invasiv eingebracht wird.
Wir gratulieren Dr. Werner Mohl / DI Johanna Ticarganz herzlich.
Das waren die Top 10 Teams (in alphabetischer Reihenfolge):
Albuplatin
Medizinische Universität Wien und Universität Wien
Assoc. Prof. Dr. Petra Heffeter / Ass. Prof. Dr. Christian Kowol / Dr. Nadine Sommerfeld
Die Entwicklung platinhaltiger Medikamenten stellte einen Meilenstein in der Erforschung neuer Krebstherapeutika dar. Allerdings ist die Therapie mit diesen Medikamenten durch das Auftreten starker Nebenwirkungen und die Entstehung von Chemotherapie-Resistenz limitiert. Albuplatin ist ein neues, tumorspezifisches Platin-Krebstherapeutikum. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte „Prodrug“, welche die aktive Verbindung in ungiftiger Form beinhaltet und gezielt an das Plasmaprotein Albumin im Blut des Patienten bindet. Anschließend wird Albuplatin durch die erhöhte Albuminaufnahme von Krebszellen gezielt im Tumorgewebe angereichert und dort selektiv zum aktiven Therapeutikum umgewandelt. Um die bereits weit fortgeschrittenen präklinischen Untersuchungen abzuschließen und in Folge die erste klinische Studie von Albuplatin erfolgreich durchzuführen, wird derzeit das Start-up P4 Therapeutics (als Spin-off der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien) gegründet.
Angel Valve Vienna
Medizinische Universität Wien
DI Johanna Ticar / Prof. DDr. Werner Mohl
8.1 Millionen Menschen in Europa und den USA sind von einer Erkrankung der Mitralklappe, der Herzklappe zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer, betroffen. Goldstandard zur Behandlung ist eine Operation am offenen Herzen, eine schwerwiegende Intervention mit hohem Risiko. Mehr als 50% der betroffenen Patienten werden aufgrund ihres Alters oder Begleiterkrankungen nicht operiert, was zu einer ständigen Überlastung des Herzmuskels und in Folge zu Herzversagen führt. Mitral Butterfly ist ein Implantat, das minimal invasiv (mittels Katheter) über das Gefäßsystem ins schlagende Herz eingebracht werden kann. Das Implantat passt sich physiologisch an die Bewegung des Herzens an und repariert so schonend die Herzklappe. Durch dieses neuartige Konzept und die damit verbundene verkürzte Interventions- und Rehabilitationsdauer können alle betroffenen Patienten behandelt und Kosten für das Gesundheitssystem reduziert werden.
Automold
Institute of Science and Technology Austria
Dr. Thomas Auzinger / Dr. Bernd Bickel
Unser Projekt ist eine aus der Grundlagenforschung in der Informatik hervorgegangene Methode, um den Formenbau im Spritzgussbereich stark zu vereinfachen. Derzeit ist der Entwurf und der Bau einer Gussform mit einem erheblichen Aufwand von üblicherweise mehreren 1.000 EUR und Wochen an Arbeitszeit verbunden, da die komplexen technischen Details des Spritzgusses beträchtliche Expertise vom Formenbauer abverlangen. Es gelang uns mithilfe von fortgeschrittenen Methoden aus der Informatik ein computergestütztes Designwerkzeug zu entwickeln, das es erlaubt, Gussformen automatisiert herzustellen. Da dies eine Reduktion der Kosten und Zeit des Formenbau auf ein Zehntel ermöglicht, hat diese Entwicklung hat das Potential, die Kleinserienproduktion mittels Spritzguss zu revolutionieren. Zur Zeit entwickeln wir in Kooperation mit einem österreichischen Partner im Formenbau unseren Forschungsprototypen in eine marktreife Softwarelösung weiter, die in einem Start-up weltweit vermarktet werden soll.
CarboFeed
Universität für Bodenkultur Wien
Dipl.-Ing. Thomas Gaßler / Dipl.-Ing. Michael Egermeier / Dipl.-Ing. Dr. Matthias Steiger / Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Diethard Mattanovich / Priv. Doz. Dr. Michael Sauer / Assoc. Prof. Priv. Doz. Dipl. Ing. Dr. Brigitte Gasser
Die große Herausforderung des nächsten Jahrhunderts besteht darin, die globale Ernährungssicherheit zu gewährleisten und dabei gleichzeitig den CO2 Ausstoß nachhaltig zu verringern, um den Klimawandel einzudämmen. Durch den kontinuierlich steigenden Fleischkonsum in der Welt steigt der Druck auf landwirtschaftlich genutzte Flächen. Ziel unseres Ansatzes ist es, CO2 als Rohstoffquelle nachhaltig nutzbar zu machen und durch diese kommerzielle Lösung die CO2 Verwertung zu attraktivieren. Mit einer neuartigen Hefe kann Biomasse aus der Kohlenstoffquelle CO2 hergestellt werden, die als hochwertiger Tierfutterzusatz – ohne dabei Agrarflächen zu verbrauchen – eingesetzt werden kann.
MagPrint3D
Universität Wien
DI Dr. Christian Huber / Assoz. Prof. DI Dr. Dieter Suess
3D-Druck wird als die neue industrielle Revolution angesehen. Dennoch gibt es kein Verfahren um magnetische Systeme additiv herzustellen. Doch solche magnetische Systeme spielen eine wichtige Rolle in beinahe allen wichtigen Technologien. Unsere Forschungen haben weltweit erstmals ein Verfahren vorgestellt um magnetische Materialien additiv zu verarbeiten. Zusätzlich wurde ein Simulationsprogramm entwickelt um die geometrische Form für eine beliebige Magnetisierungsverteilung zu berechnen. Die Vision ist den 3D-Druck von magnetischen Materialien zu kommerzialisieren und Marktführer in diesem Bereich zu werden. Es sollen magnetische Materialien für den 3D-Druck hergestellt und vertrieben werden. Für spezielle Kundenanforderungen können wir maßgeschneiderte Lösungen und Prototypenbau anbieten. Weiteres können mit unseren System die Auflösung von medizinischen MRT Anwendungen mittels pass genauen magnetischen Shimmingelementen verbessert werden.
MobiKlon
MCI Management Center Innsbruck
Dr. Thomas Senfter / MSc Mathias Senn / FH-Prof. DI Dr.-Ing. Michael Kraxler / Martin Pillei, BSc, MSc
Für die Abscheidung von Störstoffen (z.B. Glas-, Sand- und Metallpartikel) an Kläranlagen wurde in den Jahren 2014 bis 2018 erfolgreich ein Trennapparat entwickelt, der als Nachrüst-System in den Abwasserreinigungsprozess integriert werden kann. Eine Patenteinreichung hierzu ist bereits erfolgt. Mit einer eigens entwickelten mobilen Testanlage, dem sogenannten MobiKlon (Mobiler Hydrozyklon), wird dem Kläranlagenbetreiber vor Ort die Funktionsweise des Trennapparates demonstriert. Aus dieser Demonstration ergibt sich der Bedarf des Kunden an einen stationär eingebauten Trennapparat, der seitens des Projektteams dann als Komplett-Paket angeboten wird. Der Trennapparat führt zu einer Reduzierung der Betriebskosten einer Kläranlage, indem kostenintensive Faulturmreinigungen (durch Spezialtaucher) nicht mehr notwendig sind und der Verschleiß an Anlagenteilen reduziert wird.
Pregenerate
Technische Universität Wien
Dr. Julie Rosser / Univ. Prof. Dr. Peter Ertl
Animal models for arthritis pharmaceutical research exhibit high drug failure rates and massive socioeconomic losses in humans and animals alike. Our lab-validated cartilage on a chip offers high throughput lead optimization, toxicology screening and preclinical alternatives, reducing costs of single drug development by about $1.6 billion and improving species specificity. Our clients are pharmaceutical companies, BioTech and ATMP companies, nutrition developers, personalized medicine companies and fundamental research clients. No Joint on a Chip company exists to date, nor do existing companies target musculoskeletal diseases. Our hybrid business model offers our device as a product as well as an in-house experimentation service. Our services include customer support, training and troubleshooting for all clients with virtual components available on demand. As a new incorporation, we are now characterizing human cells within our patent pending prototype, with next steps of ATMP client beta testing and client feedback for upscale design. In-house services will begin summer 2019; we plan to open sales early 2020.
Sproof
Fachhochschule Salzburg
MSc Clemens Brunner / Dr. Fabian Knirsch / Erich Höpoldseder
sproof macht digitales Dokumentenmanagement dezentral, sicher und einfacher. Mit sproof kann man jede Art von digitalen Dokumenten ausstellen, verwalten und überprüfen. Anwendungsfälle von sproof umfassen digitale Ausweise, Zeugnisse, Frachtpapiere, Zertifikate, dezentrale PKIs und vieles mehr. Eine Überprüfung dieser Dokumente ist schnell und sicher möglich. sproof ist ein offenes Protokoll und kann von jeder Person, Organisation und jedem Unternehmen verwendet werden. Dokumente können einfach über die sproof Website ausgestellt und in der sproof App verwaltet werden oder die offene sproof API wird in die Unternehmensprozesse integriert. Dokumente werden auf einer Blockchain registriert und Aussteller identifizieren sich über ein Web of Trust. Hierbei werden keine personenbezogenen Daten in der Blockchain gespeichert und jede Anwenderin/jeder Anwender hat volle Kontrolle über seine persönlichen Daten. Das Projekt basiert auf mehrjähriger Forschungsarbeit im Bereich Blockchain und dezentralem Identitätsmanagement.
Staubfrei
Universität für Bodenkultur Wien
Dipl.-Ing. Dr Rupert Wimmer / Dipl.-Ing. Roman Myna / Dr. Angela Meyer / Ivan Tochev
Holzstäube stellen eine massive Gesundheitsgefährdung dar. In der europäischen Holzindustrie arbeiten rund zwei Millionen Menschen, plus ein wachsende Heimwerkersektor. Mechanische Filter sind in ihrer Leistung begrenzt, besonders bei Holzfeinstaub. Grenzwerte werden zunehmend strenger, v.a. Kleinbetrieben können diese nur mehr schwer einhalten. Wir nutzen erstmals den triboelektrischen Effekt für Holzstaub und laden Staub gegenpolig auf. Feinstaubteilchen ziehen sich an und werden zu Grobstaub. Wir haben die Idee patentiert und inzwischen Prototypen gebaut – das ist im Prinzip ein Rohr, welches in die Absauganlage integriert wird. Die Technologie ist in erster Linie ein Nachrüstteil für bestehende Absauganlagen kleinerer Betriebe. Unsere Technologie ist günstig, wartungsarm, braucht keine zusätzliche Energie und kann weltweit eingesetzt werden. Der Energieverbrauch von Absauganlagen wird gesenkt, die Standzeiten der Filtermedien verlängert. Sogar die Staub-Selbstentzündungsgefahr wird reduziert. Arbeitsplätze werden staubfreier und gesünder !
VitreaLab
Universität Wien
Dr. Jonas Zeuner / Dr. Chiara Greganti
VitreaLab, the startup that doubles your battery life! By using a new laser-fabrication technology VitreaLab can produce light channels that control light propagation on a microscopic scale and realize displays deemed impossible until now.The new display systems are powered by laser diodes, which due to their narrow color spectrum can achieve record breaking color gamut and contrast, while at the same time using significantly less energy than state-of-the-art displays. VitreaLab is a spin-off from the Quantum Group at the University of Vienna and strongly collaborates with other research groups in Germany and Italy.
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