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Award Ceremony 2018

Das sind die Gewinner des S&B-Awards und der Future Founders Challenge 2018

Ziel ist es Entrepreneurship an österreichischen Hochschulen zu verankern – Unternehmergeist beim Nachwuchs fördern

Am 6. Juni 2018 vergab der gemeinnützige Rudolf Sallinger Fonds zum vierten Mal den S&B (Science and Business)-Award an unternehmerische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und zeichnete im Rahmen der Future Founders Challenge interdisziplinäre Studierenden Teams für ihre unternehmerischen Ideen aus.

Ziel dieser Initiative ist es, Entrepreneurship in der österreichischen Hochschullandschaft besser zu verankern und den Unternehmergeist vor allem beim Nachwuchs nachhaltig zu stärken. Mittels Crowdvoting und den Einschätzungen einer Experten-Jury wurden in einem mehrwöchigen Prozess die Gewinner-Teams ermittelt.

Über das S&B-Preisgeld von 20.000Euro durfte sich das Gewinnerteam UGP materials vertreten durch Dr. Miriam Unterlass und Dietmar Gombotz, von der TU Wienfreuen. UGP materials revolutioniert mit der hydrothermalen Polymerisation (=HTP) die industrielle Produktion von Hochleistungskunststoffen. Basierend auf dem neuen grünen umweltschonenden Verfahren HTP können Kunststoffe und andere Werkstoffe, umweltschonender und in signifikant höherer Qualität produziert werden. Das Verfahren wurde von der Gründerin und FWF START Preisträgerin Dr. Miriam M. Unterlass an der Technischen Universität Wien entwickelt und patentiert.

Bei der Future Founders Challenge 2018konnten erstmals zwei Teams mit dem Gesamtsieg und damit jeweils mit EUR 1.500 ausgezeichnet werden:

Das Projekt Alpengummi, vertreten durch Claudia Bergero, Sandra Falkner, Richard Haubenberger und Sarah Hengstberger, greift die Frage der nachhaltigen Produktion von Kaugummi auf und bietet mit Alpengummi eine umweltfreundliche und regionale Alternative aus Bienenwachs und Harz.

Das Team von Kern Tec, vertreten durch Michael Beitl, überzeugte die Jury mit ihrer Idee, aus Obstkernen wertvolle Öle für die Kosmetikindustrie in industriellem Maßstab zu produzieren. Die entsprechende Technologie hat Kern Tec bereits. Damit eröffnet Kern Tec nicht nur eine neue Einkommensquelle für heimische Obstbauern, sondern hilft auch etliche Tonnen CO2 einzusparen, da diese Öle aktuell nur in Asien gewonnen werden.

Der Rudolf Sallinger Fonds gratuliert allen Gewinnerinnen und Gewinnern recht herzlich!

 

Corporate Innovation Day

04 July 2018, Universtity of Applied Sciences, Puch-Urstein, Salzburg

Corporate Innovation Day

 

Do you want to know how global companies innovate and get best practice insights from Silicon Valley and other innovation hot spots?

Do you want to meet innovative startups?

Do you want to discuss your own experiences with top professors and peers?

 

13:30 – Registration in the University of Applied Sciences

14:00 – Introduction to Innovation Strategy, Prof. Baba Shiv, the Sanwa Bank, Ltd., Professor of Marketing, Director of the Strategic Marketing Management and Innovative Technology Leader Executive Programs at the Stanford Graduate School of Business

14:45 – Transformational Leadership – driving Innovation, Mr. William Alexander, the global leader of Spencer Stuart‘s Technology, Media & Telecommunications Practice and is a member of the Board and CEO practices

15:45 – Innovation Panel with Faculty members

16:30 – STARTUP STAGE: More than 30 Startups from the Startup Executive Academy 2017 & 2018 will present their stories, do live demos and be available for discussions some of them open to start investment discussions

18:30 – Dinner in the Foyer of the University of Applied Sciences

19:30 – KEY NOTE “What is Work, What is Human, in a Superhuman Future”, Mr. Martin Wezowski, Chief Designer at the SAP Innovation Center Networks & Chief Innovation Office and futurist

 

Further members of the Faculty will attend and add their views and experiences during the Corporate Innovation Day:

Professor for Capital Formation: Phil Wickham, Executive Chairman of Kauffman Fellows
Professor for Corporate Governance: Pascal Levensohn, Levensohn Partners and Dolby Family Ventures
Plus executives from the following organizations: Google, Huawei, Dolby Labs, PWC, Sony, Huawei, Nokia, Deutsche Telekom or McKinsey&Company

 

Further information and application

Top 10 der Future Founders Challenge

Das Crowd Voting der Future Founders Challenge ist vorbei, vielen Dank für Ihre Stimme! Die Gewinner 2018 stehen nun fest, wer Gesamtsieger wird erfahren wir am 06. Juni, im Rahmen der Award Ceremony.

logo Future Founders Challenge

 

Die Future Founders Challenge prämiert Teams, die aus mindestens zwei verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen oder zwei verschiedenen österreichischen Hochschulen bestehen und interdisziplinäre Geschäftsideen verwirklichen wollen. Hier finden Sie wer es in die Top 10 geschafft hat!

 

HR-Tech Hub Vienna

Eine Initiative von sechs namhaften StartUps aus Wien

HR Tech Hub Vienna
HR Tech Hub Vienna

 

Die sechs Wiener HR-Tech StartUps Firstbird, Gustav, hockify, myVeeta, Prescreen und watchado haben gemeinsam die Initiative ergriffen um eine unabhängige Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit von HR-Tech Unternehmen und StartUps zu schaffen.

Für den Anfang liegt der Fokus auf den Bereich Recruiting und soll mit der Zeit auf weitere HR Bereiche ausgedehnt werden. Im Zentrum dabei soll die Vernetzung von HR- Tech Unternehmen stehen.

Bereits für 2018 sind mehrere Veranstaltungen im In- und Ausland geplant. Das erste Event findet am 1. Februar 2018 statt und soll vorwiegend dem Austausch von HR-Tech Akteuren dienen.

Näheres zu dieser Veranstaltung und dem HR-Tech Hub Vienna finden Sie hier.

START:IP – Ihre Chance mit Spitzentechnologie Unternehmer zu werden

Der universitäre High Tech Inkubator INiTS bietet hochkarätigen Gründerpersönlichkeiten die Möglichkeit gemeinsam mit erstklassigen Forschern spannende Geschäftsideen und innovative Produkte zu entwickeln.

Ausgewählt werden Technologien aus akademischer und industrieller Forschung mit hoher Marktattraktivität, überdurchschnittlichem Wachstumspotential und überschaubarem Finanzierungsbedarf. Besonderes Augenmerk wurde auf einen raschen Markteintritt (<3 Jahre) gelegt.

START:IP ist eine Initiative von INiTS, die Gründungsinteressierten technologiebasierte Geschäftsideen anbietet und so die Resultate aus akademischer oder industrieller Forschung verwertet. Für ausgewählte Spitzentechnologien aus Österreich, Deutschland und der CEE Region werden erfahrene Gründerteams zusammengestellt und anschließend beim Unternehmensaufbau begleitet. Dabei profitieren 4 Zielgruppen:

GründerInnen

Für Gründungsinteressierte bietet START:IP Zugang zu ausgewählter Spitzentechnologie.

InvestorInnen

Business Angel oder institutionelle Risikokapitalgeber können START:IP als zusätzliche Quelle für ihren Dealflow nutzen.

Universitäten

Neben einer zusätzlichen Verwertungsmöglichkeit steht Universitäten und Forschungseinrichtungen damit eine weitere Entscheidungshilfe für das Management ihrer Patent- und Technologieportfolios zur Verfügung.

Unternehmen

Auch für Unternehmen ist START:IP ein Instrument für das Technologiemanagement: Für Technologien, die nicht zur strategischen Grundausrichtung des Unternehmens passen, kann so der passende Verwertungspartner gefunden werden.

Bei der Technologieauswahl wird neben einem großen Marktpotential auf einen baldigen Markteintritt (< 3 Jahre) und einen überschaubaren Finanzierungsbedarf (< 1 Mio €) geachtet.

Weiterführende Informationen und Registrierung unter www.startip.at

Wir gratulieren den Gesamtsiegern 2017!

Am 29. Mai 2017 wurden die Gesamtsieger des S&B Awards und der Future Founders Challenge 2017 prämiert.

Den Gesamtsieg des S&B Award holte sich iPrint – Implant Printing die es mit Hilfe eines neuen 3D Druckers ermöglichen, während Operationen pass genaue Implantate für den Patienten zu drucken. Wir gratulieren Univ.-Prof. Dr. Ute Schäfer, Univ.-Prof. Dr. Clemens Holzer, DI Stefan Hampel, DI Peter Freigassner, OA Dr. Gord von Campe, DI Matthias Katschnig, Dr. Alois Tax und Dr. Muamer Ücal ganz herzlich.

Die Future Founders Challenge konnte heuer das Team Green Wall mit Ronald Baumgartner, Alexander Mühlendorfer, Elisabeth Einhorn und Hubert Lanner für sich entscheiden, die sich zur Aufgabe gemacht haben die Atemluft auf ganz natürliche Weise zu reinigen mit Hilfe von Mikroalgen.

Wie bereits letztes Jahr wurde auch heuer wieder von unserem Sponsor, dem I.E.C.T. Institute for Entrepreneurship Cambridge – Tirol, ein Sonderpreis vergeben. Dr. Tamas Madl und David Madl vom Team HeartShield gewannen eine Teilnahme an der I.E.C.T. Summer School.

Zudem freut es uns, dass dieses Jahr zum ersten Mal ein weiterer Sonderpreis vergeben wurde. Das Wiener Technologieunternehmen Tele Haase prämierte das Team von Sonic Catch um Dr. Stefan Radel, Stefan Tauber und Mag. Georg Heinz mit einem Platz in ihrem Factory Hub Vienna, dessen Infrastruktur sie die nächsten 6 Monate lang nutzen dürfen.

Der Rudolf Sallinger Fonds gratuliert allen Gewinnerinnen und Gewinnern recht herzlich!

 

Youth Exchange „wheelday – keep moving!“

You will spend an exciting week in Vienna with an interesting and well-balanced program full of new
experiences and fun. Eighteen young people from Austria and Croatia with and without disabilities
explore and learn about the lives of others while discovering new aspects of themselves.

You will…
• learn about the situation of people with disabilities
• experience disability and mobility, communication, employment, and art
• get to know great projects for the inclusion of people with disabilities
• contribute to current discussions on the inclusion of people with disabilities (your opinion
counts!)
• take part in self-awareness exercises, for example we will have a guided museum tour for
blind people and will be blindfolded ourselves
• learn new skills like reading Braille and sign language
• make new friends and contacts
• receive a confirmation of participation upon completion

When:
9th to 14th of April 2017 (travel days included)

Where:
Various locations in Vienna, Austria

Target group:
People aged 18 to 25 from Austria and Croatia (18 participants in total)

How much is it:
There is a participation fee of € 50,- per Person* (covers authorized expenses such as travel costs, accommodation, food, activities, materials,…)

Language:
The working language is English
Interested?
Apply at www.wheelday.at

(attention: extension of the application deadline to the 16th of March 2017) If you have questions you can contact us any time at office@wheelday.at.

*In case you want to attend but cannot afford the participation fee please contact us at office@wheelday.at, we will try to find a solution for you.

logo-erste-und-erasmus

 

Ein Interview mit Markus Raunig

Der Startup-Experte Markus Raunig und Geschäftsführer von Austrian Startups erzählt uns vom Start-Up Universum und wie er GF wurde.

Markus Raunig studierte an der Wirtschaftsuniversität Wien und nahm mit seinem Team rund um das Startup Eagr an der Future Founders Challenge 2016 teil. Anschließend gründete er mit sponsor.bar ein weiteres Startup mit. Bereits 2013 organisierte er die Pioneers Challenge im Rahmen des Pioneers Festivals. Seit Jänner ist er neuer Geschäftsführer von Austrian Startups. Unser Mitarbeiter Felix Kamml hat den Startup-Experten zum Interview für den Rudolf Sallinger Fonds getroffen:

Als du an der Future Founders Challenge teilgenommen hast warst du noch ein Teil des Projektes Eagr. Könntest du kurz zusammenfassen, worum es dabei gegangen ist?

Markus Raunig: Eagr war eine App für intelligente Empfehlungen zur Freizeitgestaltung. Der User erhielt Veranstaltungsvorschläge und konnte mittels Swipe-Mechanismus auswählen, ob ihn das Event interessierte oder nicht. Die App konnte so userbasiert dazulernen und bessere Vorauswahlen treffen. Diese waren sowohl auf die jeweiligen Interessen, als auch mittels Social Media Integration auf den Freundeskreis der User abgestimmt. Unsere Vision war es ein Tool zu kreieren, mit dem die Menschen auf einem Blick alle für sie relevanten Freizeitaktivitäten abrufen können und so auch Zugang zu Events finden die sonst außerhalb ihrer Blase, sprich ihrem Freundeskreis, stattfinden.

Wie hattet ihr vor, damit Gewinn zu erwirtschaften?

Raunig: Ursprünglich hatten wir vor Ticketing für die Veranstaltungen anzubieten. Allerdings stellte sich schon früh heraus, dass das für Startups ein extrem schwieriger Markt mit etablierten Playern und exklusiven Agreements ist. Ohne einer großen Community und unzähligen persönlichen Kontakten hat man hier kaum eine Chance wirtschaftlich zu überleben. In weiterer Folge haben wir überlegt, Eagr stärker als Marketing Kanal auszurichten. Hier war unser Business Case jedoch nicht mehr so attraktiv. Gegen Ende planten wir vermehrt die Corporate Seite zu beliefern. Als eine Art Event Intelligence wollten wir Anbieter mit Eventplänen unterstützen, indem wir Ihnen raten wo und wann Events für welche Zielgruppe interessant sein könnten und mit welchen Schlagworten sie sie bewerben sollten.

Leider hat sich zu dem Zeitpunkt schon abgezeichnet, dass Event-Apps eine Art Red Flag für Investoren sind. International gesehen gibt es hier viele kleine Startups, die jedoch zumeist daran scheitern eine ausreichende Userbase zu generieren. Viele Investoren sagten uns damals, wir seien eine echt coole Truppe und sie würden gerne mit uns zusammenarbeiten, jedoch nicht mit diesem Projekt.

Wann fiel eure Entscheidung Eagr aufzugeben und euch etwas neuem zu widmen?

Raunig: Es war ein laufender Prozess und mit der Zeit haben wir immer mehr realisiert, dass es schwierig wird, damit unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Als wir zusammen zum University Startup Lab nach Copenhagen fuhren gaben wir dem Projekt Eagr quasi eine letzte Chance. Obwohl wir erneut den Best Pitch Award gewannen, ging auch dort das Feedback der Investoren in die Richtung, dass sie in eine solche App nur investieren würde, wenn schon eine aktive Userbase vorhanden ist. Deshalb sprechen wir momentan auch mit etablierten Playern aus dem Freizeit-Bereich über eine potenzielle Übernahme von Eagr.

Das Scheitern mit Eagr hat euch jedoch nicht vom Gründen abgehalten. Wie ist es anschließend zur Gründung von sponsor.bar gekommen?

Raunig: Michael König [Senior Lecturer, WU Wien] hat gefragt, ob ich nicht einmal in seine Vorlesung Einführung in die Betriebswirtschaftslehre kommen will, um mein Startup Vorzustellen. Ich pitchte also an der Sommeruni vor einem gut gefüllten Audimax über das Projekt und erzählte von meinen Learnings, damit die Studenten eventuell einmal nicht dieselben Fehler machen müssen wie wir. Ich erwähnte außerdem, dass wir auf der Suche nach einem Programmierer seien, und nach der Vorlesung kam ernsthaft jemand aus dem Publikum auf mich zu, der sagte, er sei Programmierer und er finde die Idee von Eagr ziemlich cool. So hatten wir mit Markus Mühlberger endlich die auch die technische Seite im Team abgedeckt.

Als sich jedoch das Ende von Eagr abgezeichnet hat, wollten wir unbedingt wieder ein neues Projekt starten. Also sind wir in uns gegangen und sind gemeinsam mit Markus auf das Problem gestoßen, dass jeder kleine Verein, jede Initiative und jede Veranstaltung für gewöhnlich sehr viel Arbeitsaufwand in sein Fundraising investieren muss. Wir begannen an einer effizienteren Lösung zu arbeiten und daraus ist dann sponsor.bar entstanden, ein Tool, das Sponsoren und Sponsorensuchende mittels Datenanalyse und Aufbereitung effizient mit einander verknüpft. Das initiale Feedback war bislang sehr positiv und ich glaube fest daran, dass die Idee großes Potential hat, auch wenn ich mittlerweile nur noch im Advisory Board bin, weil sich für mich eine andere Herausforderung ergeben hat.

Welche Erfahrungen, die du mit Eagr gemacht hast, halfen dir konkret bei der Arbeit an sponsor.bar weiter?

Raunig: Zu Beginn hätten wir unser Geschäftsmodell noch genauer ausarbeiten und die Branche besser verstehen sollen. Es gibt zahlreiche Stories und Hintergründe ähnlicher Startups, aus denen man vorab schon viel lernen kann. Als wir Eagr starteten sahen wir, dass es kaum erfolgreiche Eventfinderapps, doch wir wussten nicht, dass das zumeist nicht den schlechten Projekten, sondern eher an den äußeren Umständen scheiterte. Ein paar ausführliche Backgroundchecks hätten uns sicher die eine oder andere Nacht Kopfzerbrechen erspart. Bei sponsor.bar haben wir uns von Anfang an stärker mit unserm Zielmarkt beschäftigt. Außerdem haben wir einen viel direkteren Kontakt zu Investoren gesucht und auch diejenigen, die wir nicht einmal wirklich kannten, einfach angesprochen und ihnen von unserer Idee erzählt. Auch wenn nicht immer Geld kommt, können einem die meisten Investoren auch mit Ratschlägen und ihrem Netzwerk helfen. Wir stehen mit sponsor.bar beispielsweise in regem Austausch mit Markus Lang von Pioneers Ventures und treffen uns monatlich, einfach nur um ihn auf dem Laufenden zu halten. Er hat als Investor natürlich eine andere Sicht auf manche Probleme und schlägt daher auch ganz andere Lösungsansätze vor. Aktuell steht sponsor.bar kurz vor dem Launch des Vermittlungstools.

Du hast dich jedoch, wie bereits angesprochen, aus dem Projekt zurückgezogen, weil du bei Austrian Startups die Geschäftsführung übernommen hast. Hast du lange gezögert, als man dir die Stelle angeboten hat?

Raunig: Als mir ein alter Freund erzählte, dass AustrianStartups einen neuen Geschäftsführer sucht hatte ich schon im ersten Moment ein Gefühl gehabt, dass diese Herausforderung richtig gut zu mir passen würde. Das Angebot wurde dann immer konkreter und im Dezember musste ich mich schließlich entscheiden. Es hat mir zwar einige schlaflose Nächte bereitet, aber für mich war am Ende ausschlaggebend, dass ich meine Stärken wohl noch besser ausspielen kann, wenn schon ein bisschen ein Fundament da ist, auf das ich aufbauen kann. Und bei AustrianStartups ist bereits sehr viel da! sponsor.bar dagegen befindet sich noch in einer ziemlich frühen Phase und ich sehe mich besser darin, etwas größer zu machen und Strukturen auszubauen, als ganz konzeptionell zu arbeiten. Außerdem hat sponsor.bar zu zweit weniger „Burn“, also weniger laufende Kosten zu decken, wenn sie vorerst nur zu zweit weiterarbeiten. Und wer weiß vielleicht schließe ich mich ihnen in Zukunft ja irgendwann wieder an. Im Moment war es jedoch, denke ich, die richtige Entscheidung für mich und auch das Feedback aus der Community stimmt mich sehr positiv.

Austrian Startup ist ja mittlerweile DIE inoffizielle Interessensvertretung schlechthin…

Raunig: [unterbricht mich] Interessensvertretung klingt sehr nach Funktionären und so. Wir sehen uns eher als das Sprachrohr der österreichischen Startups!

Stimmt, die Beschreibung trifft eher zu. Nimmt dieses Sprachrohr Austrian Startups also die aktuelle Bewegung in der Szene wahr?

Raunig: Derzeit kommt da Extrem viel Bewegung rein. Immer mehr junge Leute streben nicht mehr den klassischen Karriereweg an, sondern wollen selbst ihre Ideen verwirklichen und einen Impact schaffen. Auch in der Politik wurden in letzter Zeit einige gute Impulse gesetzt, die meiner Meinung nach zwar noch nicht ausreichen, aber die Richtung stimmt auf jeden Fall. Zudem haben Startups für die Corporate Seite große Bedeutung erlangt und immer mehr eingesessene Unternehmen investieren bereits sehr früh in sie.

Welche Zukunftspläne hast du für Austrian Startups?

Raunig: Zunächst wollen wir bestehende Services, also Support für Startups, Kooperation mit der Politik und Kontaktvermittlung zwischen etablierten Unternehmen und Startups, erhalten und sinnvoll erweitern. Wir wollen vermehrt in den Bundesländern tätig werden und uns international stärker positionieren, um ausländische Startups nach Österreich zu locken und umgekehrt österreichische Startups beim Sprung ins Ausland zu unterstützen. Langfristig sehe ich AustrianStartups auch als Denkfabrik, die das Ökosystem daten- und faktengetrieben untersucht.  Wir wollen dabei helfen, die richtigen Maßnahmen zu entwickeln, um Österreichs Startups besser zu unterstützen und auch deren positiven Einfluss auf unsere Gesellschaft abbilden. Österreich soll sich zu einem echten Startup Hotspot entwickeln, da gilt es Awareness zu schaffen, dass es sich hierbei nicht bloß um einen Hype handelt, sondern dass innovative Jungunternehmen langfristig zum Erfolg des Standortes beitragen und unsere Zukunft mitgestalten.

Apropos Zukunft wie siehst du die Rolle der Digitalisierung?

Raunig: Wir erleben gerade weitreichende Veränderungen. Ich glaube selbst Experten können nicht wirklich voraussagen wie sich unser Alltag durch den Digitalen Wandel verändern wird. Viele Prozesse werden in Zukunft nicht mehr von Menschen erledigt werden müssen. Aktuell fehlt es den künstlichen Intelligenzen jedoch noch an, wie man so schön sagt, Hausverstand. Auch wenn viele Arbeitsplätze wegfallen werden, müssen wir beachten, dass die Digitalisierung unseren wirtschaftlichen Output erhöht und maßgeblich dazu beitragen kann weltweite Armut zu verringern und Wohlstand zu stärken. Es ist vielleicht die größte Herausforderung dieses Jahrhunderts diesen Wandel so zu gestalten, dass alle davon profitieren und kein Klassenkampf zwischen Digital Natives und Digital Immigrants entsteht. 

Dir ist mit deinem Startup Eagr zwar keinen Durchbruch gelungen, dennoch hast du die Erfahrung mitgenommen und dich gleich in ein neues Projekt gestürzt und das offensichtlich mit Erfolg. Hast du zum Abschluss einen Ratschlag für andere Gründerinne und Gründer?

Raunig: Man muss sich stets bewusst sein, dass ein Startup mit Risiko verbunden ist. Wenn es einmal nicht klappt geht die Welt nicht gleich unter, man muss daraus lernen und es beim nächsten Mal besser machen. Mein Team bei Eagr und ich waren immer begeistert von der Idee und wollten etwas bewegen. Genau diese Begeisterung muss man mitnehmen, um im nächsten Anlauf erfolgreicher zu sein!

Ideas to Business

Das war der i2b Businessplan-Wettbewerb

Foto © Klaus Morgenstern

i2b, kurz für „ideas to business“ wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen und ist die größte Businessplan-Initiative Österreichs. i2b unterstützt GründerInnen gemeinsam mit einem Netzwerk von mehr als 200 ExpertInnen, Partnern und Sponsoren aus der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Sektor bei der Erstellung von Businessplänen zur Vermarktung von innovativen Produkt- und Dienstleistungsideen aus allen Bereichen der Wirtschaft. Ihre angebotenen Tools und Leistungen (Online Businessplan-Assistent, e-Learning-Plattform, ExpertInnen-Feedbacks, Businessplan-Handbuch, …) stehen den TeilnehmerInnen unentgeltlich zur Verfügung.

Am 1. Dezember ging bereits zum 7. Mal der Businessplan-Wettberb von der Bühne. Im Rahme des Wettbewerbes wurden Preise in den Kategorien Studierende, Technologie und Dienstleisung/Gewerbe/Handel, sowie zwei Sonderpreise für Ein-Personen-Unternehmen und Betriebsübernahmen vergeben. Unter den Gewinnern befand sich unter anderem auch der Softwarehersteller für Diabetestherapie GlucoTab, Top 10 Finalist beim S&B Award 2016.

Wer sonst noch aller gewonnen hat, seht ihr hier.

GlucoTab

Eine intelligente Unterstützung des stationären Blutzuckermanagements

Die Software GlucoTab der decide Clinical Software GmbH unterstützt die Arbeitsabläufe des Blutzuckermanagements von Diabetespatienten im Krankenhaus und schlägt Ärzten und Pflege die jeweilige Insulindosis vor. Als Produkt ist GlucoTab weltweit einzigartig und hat das Potential, längere Krankenhausaufenthalte und Komplikationsrisiken von Krankenhauspatienten mit Diabetes zu verringern. GlucoTab nimmt damit aktiv Einfluss auf die Therapie und geht über die traditionelle Rolle von Krankenhaus IT – nämlich die der Dokumentation – hinaus und trägt zur aktiven Steigerung der Behandlungsqualität und zur Kostensenkung bei. Bei der letztjährigen Ausgabe unseres S&B Awards hat das Team von GlucoTab die Top 10 erreicht. Wir haben die beiden Gründer Andreas Krug und Peter Beck zum Interview gebeten:

 

RSF: Inwiefern hat sich euer Unternehmen seit dem letzten S&B Award weiterentwickelt?

Andreas Krug: Unsere Finanzierung ist nun sichergestellt. Unser Seed-Financing Antrag bei der AWS wurde bewilligt. Zudem wurden uns im Zuge der EU Instruments für Klein- und Mittelbetriebe im Rahmen des Horizon 2020 Programms €50.000,- an Fördermitteln in Phase I zugesprochen. Damit bestreiten wir nun die Vorbereitung eines Phase II Antrags.

Peter Beck: Diese Förderschiene in Horizon 2020 ist sehr kompetitiv. Wir haben uns bei der Antragstellung durch eine Beraterfirma unterstützen lassen und wurden auf Anhieb positiv bewertet. Das stimmt uns sehr positiv für die Phase II, in der eine substanzielle Förderung beantragt werden kann. Was die Produktentwicklung betrifft, die momentan noch durch Fördermittel aus der FFG unterstützt wird, haben wir gerade die Version 4.0 unserer Software fertiggestellt. Der Funktionsumfang wurde erweitert, es ist uns jetzt beispielsweise möglich, die gesamte Dokumentation von Typ 2 Diabetes im Krankenhaus, die meist noch auf Papier gemacht wird, mit GlucoTab abzudecken. Das heißt man kann die gesamte Behandlung wie bei einer Fieberkurve digital erfassen. So wird die Therapieunterstützung durch unser System noch umfangreicher.

 

RSF: Aktuell wird euer System außerhalb der Med Uni Graz soll GlucoTab bereits in einem weiteren Krankenhaus eingesetzt werden. Wie läuft die erste Testphase bis jetzt ab?

Andreas Krug: Wir planen unser Pilotprojekt im Landeskrankenhaus Hartberg bis Ende Jänner vollständig umzusetzen. Dort wird man dann bereits nach kurzer Zeit wichtige Erkenntnisse zur Marktreife unseres Produkts ziehen können. Wenn dort alles nach Plan verläuft können wir mit dem regulären Vertrieb unseres Produkts beginnen.

Peter Beck: Das Landeskrankenhaus Hartberg ist ein Teil der KAGes (Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft, Anm.), die für uns von Beginn an ein wichtiger Partner war. Teil des Pilotprojektes ist eine strukturierte Evaluierung, bei der die gesammelten Daten in einem vorher-nachher-Vergleich analysiert und auch Interviews mit den handelnden Personen geführt werden.

 

RSF: Wie war bisher die Resonanz von Seiten der Ärzte und des Pflegepersonals zu eurem Produkt?

Andreas Krug: Aus der Pflege haben wir durch die Bank sehr positives Feedback erhalten. Dort stehen die Leute teilweise unter sehr hoher Belastung, weshalb sie natürlich froh über jede technische Unterstützung sind, die Ihnen die Arbeit erleichtert. Unter den Ärzten gibt es großteils auch viel Zustimmung für GlucoTab. Besonders positiv ist das Feedback, je weniger spezialisiert der jeweilige Arzt oder die Ärztin für die Diabetologie ist. Diabetes ist ja meistens nicht der Grund, weshalb jemand im Krankenhaus behandelt wird, sondern eine zu behandelnde Nebendiagnose. Ein Chirurg ist dann beispielsweise sehr froh darüber, wenn er in diesem Bereich durch unsere Software unterstützt wird.

 

RSF: Wie sieht das ganze vom ethischen Gesichtspunkt aus? Haben die Menschen Skepsis davor, dass sie quasi von einem Computer behandelt werden?

Andreas Krug: Dieses Problem sehen wir bei uns nicht wirklich. GlucoTab bietet eine Entscheidungsunterstützung, die man annehmen kann aber nicht muss. Die Unterstützung läuft konstant im Hintergrund und erhöht die Sicherheit. Die endgültige Entscheidung und somit auch die Verantwortung liegen jedoch immer noch beim Arzt oder dem Pflegepersonal. Das ist meiner Meinung nach auch unabdingbar, weil der Behandlungserfolg immer noch von den Menschen abhängt. Vielmehr sollen sie Druck von den handelnden Personen nehmen. Salopp formuliert Werte zusammensuchen und Berechnungen durchführen kann der Computer einfach besser, Menschen müssen sich extrem konzentrieren und Fehler sind trotzdem häufig. Das Ergebnis interpretieren und im Kontext für den Patienten insgesamt beurteilen kann nur der Mensch, der dafür auch verantwortlich ist.

Peter Beck: Wir waren kürzlich als Aussteller auf dem Kongress der Österreichischen Diabetesgesellschaft. Dort kamen Ärzte und Pflegepersonen aktiv zu uns an den Stand, weil sie wissen, dass es bei der Diabetesbehandlung im Krankenhaus großes Verbesserungspotenzial gibt. Einzelne Ärzte haben den Aspekt einer etwaigen Bevormundung durch GlucoTab angesprochen. Als wir ihnen das Konzept unserer Entscheidungsunterstützung jedoch erklärt haben und auch gezeigt haben, wo man selbst eingreifen kann, war das kein Thema mehr.

 

RSF: Das heißt euer Produkt kann man nicht mit beispielweise einem selbstfahrenden Auto vergleichen?

Peter Beck: Beim selbstfahrenden Auto befindet man sich gerade am Übergang vom Assistenzsystem zum voll autonomen Fahren. GlucoTab ist als Assistenzsystem konzipiert, der Anwender kann und muss sogar eingreifen.

Bezogen auf maschinelles Lernen verfolgen wir nicht den Ansatz, dass durch einen selbstlernenden Algorithmus sich das Verhalten des Systems im Laufe der Zeit selbst ändert. Das wäre von der Verantwortung her in einem Medizinprodukt kaum möglich. Wenn wir die Software weiterentwickeln, passiert das bei uns durch Analysen am Schreibtisch und nicht von selbst. Nur so können wir garantieren, dass das Gesamtergebnis unseres Produkts in sich konsistent ist.

 

RSF: Ein so komplexes Produkt wie eures bedarf bestimmt vieler verschiedener Fachkenntnisse. Wer gehört aktuell zum „Team GlucoTab“?

Andreas Krug: Bis jetzt besteht unsere Firma nur aus uns beiden. Wir sind ein Spin-Off der Joanneum Research (JR) und der Medizinischen Universität Graz (MUG), und zwei Entwickler von JR werden Anfang 2017 von unserem Unternehmen übernommen werden. Die bisherige Entwicklung erfolgte im Rahmen von gemeinsamen Forschungsprojekten von JR und MUG. Die klinischen Studien wurden im Universitätsklinikum durchgeführt, das Datenmanagement und die Statistik erfolgten bei JR. Wissenschaftliche Kooperationen werden für die Weiterentwicklung von GlucoTab weiterhin notwendig sein.

Eine Hauptherausforderung in der Firma wird sicher, ab wann sich eigene Bereiche wie der Vertrieb selbst tragen. Nach unserem Pilotprojekt rechnen wir mit einem Verkaufsanstieg. Da wir uns im Hochpreissegment befinden, benötigen wir qualifizierte und erfahrene Mitarbeiter. Hier ist es schwierig die optimale Balance zu finden.

Peter Beck: Die Entwickler, die jetzt zu uns wechseln arbeiten schon lange im Projekt uns sind technisch und inhaltlich gut eingearbeitet und ausgebildet. Das Kernteam wird sich sicherlich weiterhin auf die Produktentwicklung und Verbesserung konzentrieren. In Zukunft benötigen wir daher zusätzliches Personal zur Integration unseres Systems bei unseren Kunden, den Krankenhäusern. Wir planen, diese Aufgabe vor allem im Ausland an Partner auszulagern, die den jeweiligen Markt kennen und besonders auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen können.

 

RSF: Wie wird GlucoTab in einem Krankenhaus implementiert?

Andreas Krug: Zu Beginn steht immer eine Analyse, wie weit die Prozesse im jeweiligen Krankenhaus bereits digitalisiert sind. In Abhängigkeit davon integrieren wir unser Produkt. Bei niedrigem Digitalisierungsgrad ist die Implementierung relativ simpel. Je höher die Krankenhäuser digitalisiert sind, desto aufwändiger ist es die Schnittstellen zwischen dem vorhandenen System und unserem Produkt optimal auf einander abzustimmen. Österreichische Krankenhäuser sind diesbezüglich sehr fortschrittlich. Die KAGes ist meiner Ansicht nach ein europäisches „Lighthouse“, was die Digitalisierung der Prozesse angeht. Einzig die nordischen und Benelux Länder sehe ich im internationalen Vergleich noch leicht vor Österreich.

Peter Beck: National wie international gibt es große Nachfrage nach funktionierender Unterstützungen des Blutzuckermanagements. In Amerika ist das Problembewusstsein beispielsweise aufgrund der bestehenden klinischen Leitlinien bereits sehr groß, und auch in England wird auf die Qualität in diesem Bereich bereits großer Wert gelegt. In diesen beiden Ländern wären die Voraussetzungen für GlucoTab daher gut, und sie sind auch groß genug, um mit einem einheitlichen System eine große Anzahl an Kunden zu bedienen. In Österreich gibt es derzeit keine eigene Leitlinie für die Diabetesbehandlung im Krankenhaus. Dementsprechend uneinheitlich ist das Vorgehen. Genau da setzten wir mit der GlucoTab Unterstützung an.

 

RSF: Wie habt ihr in der bisherigen Entwicklung eures Spin-Offs die Unterstützung von öffentlicher Seite wahrgenommen?

Peter Beck: Wir waren insofern in einer besonderen Situation, als wir kein klassisches Startup sind, das bei null beginnt. Zum Zeitpunkt der Gründung gab es bereits ein fast fertiges Produkt, in dem 6 Jahre Entwicklungsarbeit steckten. Aus diesem Grund waren wir in den meisten Stadien der Gründung eher schon weiter als die Unterstützungen, die uns angeboten wurden. Die Forschungseinrichtungen Medizinische Universität Graz und Joanneum Research waren das richtige Umfeld für die Grundlagenarbeit, Studien und Entwicklung bis zum Prototyp, und die Ausgründung erfolgte zur richtigen Zeit. Ein klassisches Startup hätte GlucoTab wohl gar nicht entwickeln können, da die klinischen Studien in dem Umfang, wie wir sie durchführen mussten, nur schwer mit Venture Capital finanzierbar wären.

Andreas Krug: Die handelnden Personen in unserer Entwicklung waren alle stark an einer Spin-Off-Gründung interessiert. Das Team wurde sehr komplementär aufgebaut, ich selbst komme ja auch nicht aus der Forschung sondern ursprünglich aus der Privatwirtschaft. Das Unternehmen wäre rein nach den Leistungsziffern der Forschungseinrichtungen nicht gegründet worden, denn ein Spin-Off ist an sich ein schlechtes Geschäft. Sie verlieren dabei hochqualifizierte Mitarbeiter und riskieren ihre Investitionen, sowie öffentliche Fördermittel. Geht das ganze schief, stehen sie in der Pflicht, sich gegenüber ihren Kontrollorganen zu rechtfertigen. Zumeist verlangen sie im Gegenzug enorme Lizenzgebühren, die ein junges Unternehmen häufig so stark belasten, dass es im freien Markt nie konkurrenzfähig sein kann. Eine echte kommerzielle Verwertung ist aber innerhalb von Forschungseinrichtungen ebenfalls nur schwer möglich.

Wir beide sind der Meinung, dass die Leistung einer Forschungseinrichtung, Spin-Offs in den Markt zu entlassen, in Österreich nicht ausreichend honoriert wird. Es sollte vielmehr ein Ziel sein jährlich ein oder mehrere Unternehmen zur Gründung zu verhelfen. Der Return on Investment sollte dabei nicht nur durch Lizenzen, sondern mittelbar durch die Wirtschaftsleistung und die ausgezahlten Gehälter entstehen und die Forschungseinrichtungen sollten auf der anderen Seite basierend auf ihren Gründungen zusätzliche Fördergelder erhalten, die sie wiederum in neue Forschungen stecken können. Langfristig gesehen muss der Wissenstransfer für beide Seiten wirtschaftlich Sinn machen. Wir verfügen in Österreich über ausgezeichnete Forschungsförderung und Finanzierung im Hochtechnologiebereich, doch dazwischen liegt ein struktureller Spalt der viele großartige Projekte an der Umsetzung hindert. Wenn in unserem Fall nicht so viele Leute in der Meduni Graz und der Joanneum Research über ihren Schatten gesprungen wären, hätte die Idee vielleicht noch den einen oder anderen Preis gewonnen und wäre dann in irgendeiner Schublade verschwunden.