Berufssparten wie Logistik, Psychotherapie, Pflege und Versicherungswesen sind zur Dokumentation ihrer Arbeit verpflichtet. Vorhandene Lösungen bieten oftmals aber nur suboptimale Unterstützung. MobiDic ist eine Gesamtlösung für diese Bereiche, die permanenten Zugriff zu relevanten Daten ermöglicht – unabhängig vom Endgerät, aber immer unter Einhaltung des Datenschutzes.
Der Rudolf Sallinger Fonds führte ein Interview mit Mitgründerin Lena Zach, in dem es um die Weiterentwicklungen, Ziele und Zukunft der ehemaligen Top 10 Finalisten der Future Founders Challenge 2018 ging:
Vor rund einem halben Jahr ist euer Team unter die Top 10 der Future Founders Challenge 2018 gekommen. Wie hat sich eure Geschäftsidee seitdem weiterentwickelt?
Lena Zach: In den letzten Monaten haben wir vor allem den möglichen Einsatzbereich unserer App stark weiterentwickelt. Ursprünglich war die App ausschließlich für den Einsatz im Sozialbereich gedacht, mittlerweile hat sich die Zielgruppe aber stark erweitert. Sämtliche Bereiche und Sektoren, die zur Dokumentation ihrer Arbeit verpflichtet sind, eignen sich bestens für den Einsatz von MobiDic. Dazu zählen zum Beispiel Logistik, Psychologie, Psychotherapie und Versicherungswesen. Zurzeit sind wir in Gesprächen mit Interessenten aus den verschiedensten Bereichen, um ganz genau herauszufinden, was sie brauchen und von einer Anwendung erwarten würden.
Eine klassische Voice to Text Technologie gibt es ja bereits, wir bieten mit MobiDic aber ein echtes Gesamtkonzept an, das mehr kann als nur Gesagtes niederzuschreiben.
Wie habt ihr euren Prototypen entwickelt und wie habt ihr dabei die Zielgruppe eingebunden?
Lena Zach: Der erste Prototyp ist im Zuge eines Uniprojektes an der FH Salzburg entstanden, bei dem Studenten aus verschiedensten Studiengängen bunt zusammengewürfelt wurden. Wir haben gemeinsam versucht, Problemstellungen und dazu passende Lösungen zu entwickeln.
Studierende aus dem berufsbegleitenden Studiengang Soziale Arbeit haben Situationen aus ihrem Berufsleben geschildert und davon erzählt, an welchen Ecken und Enden es besonders hapert. Gemeinsam haben wir uns auf den Bereich der Dokumentation konzentriert, weil er bis dato in der Praxis nur suboptimal umgesetzt wird. Unser entwickelter Lösungsansatz sollte derzeit bestehende Lücken schließen – so wurde die Idee von MobiDic geboren und unser Team zusammengestellt.
Was sind die nächsten Schritte für 2019?
Lena Zach: 2019 werden wir unsere App von der Pieke an neu programmieren, um erste bekannte Fehlerquellen auszumerzen, das Grundgerüst dafür steht schon. Jetzt geht es darum im Rahmen eines Use-Cases auszuloten, wie die Gesamtanwendung am besten funktioniert.
Unsere Anwendung soll keine reine App bleiben, sondern eine richtige Gesamtlösung sein und dafür um eine Funktion erweitert werden, mit Hilfe derer ich jederzeit auf alle relevanten Daten zugreifen kann. Im Bereich der Sozialen Arbeit oder Psychotherapie sind das natürlich sehr sensible Daten, die dementsprechend geschützt werden müssen. Wir haben zum Glück eine tolle Partnerfirma gefunden, die uns im Bereich Datenschutz optimal unterstützt. Funktionieren soll MobiDic sowohl auf Android als auch iOS.
Wie hat sich euer Angebot dadurch weiterentwickelt?
Lena Zach: MobiDic wird wie beschrieben keine reine App, sondern eine App-gestützte Gesamtlösung sein. Bis dato gibt es im Bereich der Sozialen Arbeit zum Beispiel nur eine lokale Datenbank, in der relevante Informationen über Klienten vermerkt sind und abgelegt werden. Wenn sich die Tages-Dokumentation nur auf der App befinden würde, wäre das vermutlich unterstützend, aber nicht sonderlich praktikabel. Aufgrund dieser Überlegungen haben wir MobiDic in Richtung Gesamtlösung weiterentwickelt, die jederzeit alle benötigten Informationen bereitstellt – egal, von welchem Endgerät aus, aber immer unter Einhaltung des Datenschutzes.
Was sind eurer Meinung nach die wichtigsten Schritte, um eine App zu entwickeln und erfolgreich auf den Markt zu bringen?
Lena Zach: Das Allerwichtigste ist, dass eine Anwendung neben der einwandfreien Programmierung auch tatsächlich anwendbar sein. Das klingt logisch und sagt sich leicht, ist aber gar nicht so einfach. Man muss immer davon ausgehen, dass Menschen mit der Anwendung konfrontiert sind, die bei Weitem nicht so viel Hintergrundwissen besitzen wie all jene, die das Konzept gemeinsam durchdacht haben. Die Idee kann also noch so gut und nützlich sein – eine Anwendung muss aber auch einen guten Usecase und gute Usability aufweisen und daher möglichst einfach, problemlos und intuitiv bedienbar sein.