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TriboTools – S&B Award Top 10 Team 2018

Tribo Tools kann die Gefahr von Holzfeinstaub bereits während seiner Entstehung eindämmen und somit die Belastung für Personen, die mit Holz arbeiten, verringern. Vor allem Heimwerker und KMU, bei denen hocheffiziente Absaugvorrichtungen oft fehlen, können von dieser Entwicklung profitieren.

Rudolf Sallinger Fonds

TriboTools kann die Gefahr von Holzfeinstaub bereits während seiner Entstehung eindämmen und somit die Belastung für Personen, die mit Holz arbeiten, verringern. Vor allem Heimwerker und KMU, bei denen hocheffiziente Absaugvorrichtungen oft fehlen, können von dieser Entwicklung profitieren. Als erster Prototyp wurde ein beschichtetes Sägeblatt entwickelt, das eine geringere Staubwolkenbildung und eine damit einhergehende reduzierte Holzfeinstaubbelastung ermöglicht.

Der Rudolf Sallinger Fonds führte mit dem Team rund um TriboTools ein Interview, um herauszufinden, wie sich die Geschäftsidee sei dem S&B Award 2018 weiterentwickelt hat:

 

Ihre Geschäftsidee ist vor rund einem halben Jahr unter die Top 10 des S&B Awards 2018 gekommen. Wie hat sich TriboTools seitdem weiterentwickelt?

Team TriboTools: Wir haben seit der Einreichung unserer Idee beim S&B Award ein Forschungsbudget in der Höhe von EUR 400.000 lukrieren können, was die weitere Forschungszusammenarbeit zwischen der Universität für Bodenkultur, der Kompetenzzentrum Holz GmbH sowie zweier Unternehmen auf sichere Beine stellt. Die Patentierung der Idee wird nach Vorliegen weiterer Ergebnisse zusammen mit Firmenpartnern durchgeführt werden. In den vergangenen Monaten konnten wir mit Unterstützung eines Firmenpartners unser „TriboTools-Technikum“ ausbauen. Prototyp-Werkzeuge mit dem TriboTools Prinzip wurden inzwischen hergestellt und erfolgreich getestet.

 

Wie funktioniert TriboTools?

Team TriboTools: TriboTools kann die Gefahr von Holzfeinstaub eindämmen und zwar nicht erst nach der Entstehung, sondern bereits zuvor. Gezielt positiv und negativ geladene Teilchen ziehen einander an und werden dadurch zu gröberem Staub, der nicht mehr so leicht in die Lunge eindringen kann und sich im Raum besser absaugen lässt. Auf die Idee gebracht hat uns ein Gespräch mit einem Experten der Allgemeinen Unfallversicherung, der derzeitige Problemlösungen bemängelt hat. Mit TriboTools wird es möglich sein, bereits im Vorfeld etwas in Richtung Reduktion zu tun und nicht erst nach der Entstehung der Belastung. So können wir z.B. Sägeblätter so verändern, dass es einer geringeren Staubwolkenbildung und somit zu einer reduzierten Holzfeinstaubbelastung kommt.

 

Sind Sie bereits über die Testphase bzw. einen Prototyp hinaus? Was waren in der Testphase ihre größten Learings?

Team TriboTools: Wir haben zwar noch kein marktreifes Produkt, aber einen Prototyp, der für viele Industriepartner interessant sein wird. Der Prototyp ist ein konventionelles, minimal verändertes Sägeblatt, das ganz normal in eine Maschine eingespannt wird.
Der Vorteil von TriboTools ist es, dass keine Modifikationen an den Geräten selbst vorgenommen werden müssen. Herkömmliche Sägeblätter können ganz einfach durch die neuartigen TriboTools ausgetauscht werden. Einbußen bei der Schnittqualität gibt es dabei nicht.
In den letzten Monaten haben wir jedenfalls auch die selbst entwickelte Messanlage stark weiterentwickelt, mit der die positiven Effekte von TriboTools gemessen werden können. Ziel muss es sein, diese Effekte noch besser quantifizierbar zu machen und die Ergebnisse zu schärfen.

 

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie sich für 2019 gesteckt?

Team TriboTools: Wir sind ein Team aus vier Wissenschaftlern. Die Idee der Gründung eines Startups oder dergleichen ist bei uns momentan zweitranging, im Vordergrund steht die hieb- und stichfeste Untermauerung unserer Forschungsergebnisse. Für dieses Jahr wäre es daher zu früh von richtigen unternehmerischen Zielen zu sprechen. Aus technisch-wissenschaftlicher Sicht möchten wir dieses Jahr ein Produkt schaffen, das Marktfähigkeit besitzt und auch unsere Partner aus Werkzeugherstellung und -vertrieb zufrieden stellt.

 

Welche Zielgruppe hat sich für TriboTools etabliert? Sind es eher individuelle HeimwerkerInnen oder Holzindustrien?

Team TriboTools: Die Hauptzielgruppe von TriboTools sehen wir vor allem im Heimwerkerbereich, wo Filterungsanlagen für Holzfeinstaub besonders ineffizient sind. Auch Tischlereien, KMU und andere Kleinbetriebe befinden sich im engeren Kreis der Zielgruppe, da auch bei ihnen hocheffiziente Absaugevorrichtungen oftmals nicht vorhanden sind. Wirkliche Großbetriebe haben zwar meistens effiziente Absaugsysteme, stecken aber viel Energie und Geld in diese Systeme – auch sie können also von TriboTools profitieren.
Am Markt für Luft-Filtersysteme gilt: je besser, desto teurer. Mit wenig Geld kann man kaum gute Filtersysteme für Holzfeinstaub kaufen. Unser Ansatz ist aber: Geld darf der Gesundheit zuliebe keine derart große Rolle spielen. TriboTools ist daher kein hochspezifisch teures Gerät, sondern eine einfache Lösung für jedermann mit einem im Gerät inkludierten Gesundheits-Effekt.

skillXchange – FFC Top 10 Team 2018

skillXchange ist eine App samt Plattform für den Austausch von Fähigkeiten. Sie richtet sich vor allem an Studierende und junge Erwachsene, die neugierig sind, gerne Neues lernen und eine Affinität für soziale Netzwerke aufweisen.

Rudolf Sallinger Fonds

Lisa Schoklitsch, Theresa Stingeder

 

skillXchange ist eine App samt Plattform für den Austausch von Fähigkeiten. Sie richtet sich vor allem an Studierende und junge Erwachsene, die neugierig sind, gerne Neues lernen und eine Affinität für soziale Netzwerke aufweisen. User können ihre Fähigkeiten präsentieren, sie anderen beibringen und selbst neue Fähigkeiten erlernen. Im Fokus stehen Spaß, Neugierde, neue Kontakte, Freundschaften und die Möglichkeit, neue Fähigkeiten ohne Druck, Hierarchie und Kosten zu erwerben.

Der Rudolf Sallinger Fonds führte mit Mitgründerin Lisa Schoklitsch ein Interview, in dem es um die Weiterentwicklungen, Ziele und Zukunft des ehemaligen Top 10 Finalisten der Future Founders Challenge 2018 ging:

 

Ihr habt eurer Start-Up skillXchange letztes Jahr bei der Future Founders Challenge 2018 vorgestellt und seid mir eurer Idee unter die Top 10 gekommen. Wie hat sich eure Geschäftsidee weiterentwickelt?

Lisa Schoklitsch: Direkt nach der Future Founders Challenge ist ein Programmierer zu uns ins Team gestoßen. In den letzten Monaten wurde die App nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich laufend weiterentwickelt, ein erster Prototyp wird bald fertig sein.
Ursprünglich sollte die App „nur“ eine Austauschplattform für Fähigkeiten sein, wir wollen aber auch einen Verleihservice inkludieren. Das heißt für uns, dass wir in weiterer Folge Kooperationen mit verschiedensten Firmen anstreben, die Dinge wie beispielsweise Snowboards oder Gitarren verleihen. Außerdem sind Kooperationen mit Cafés geplant, die ideale Orte für den Fähigkeitenaustausch sein können. Wir wollen unseren Usern damit ein Rundum-Erlebnis bieten, von dem alle profitieren.
In weiterer Zukunft können wir uns auch vorstellen, die App als eine Art Jobplattform zu etablieren. Unternehmen suchen nach Personen mit bestimmten Fähigkeiten – auf unserer Plattform werden sie schnell fündig.

 

Welche Zielgruppe möchtet ihr mit skillXchange ansprechen?

Lisa Schoklitsch: skillXchange richtet sich vor allem an Studierende und junge Erwachsene, die einen flexiblen Alltag haben und Zeit, Neugierde und Affinität für soziale Netzwerke mitbringen. All jene, die auf der Suche nach einem Job sind und ihre Fähigkeiten dafür einsetzen wollen, sind natürlich genauso willkommen und gefragt. Im Fokus unserer App stehen die Fähigkeiten der User, Spaß, Neugierde, neue Kontakte und Freundschaften und die Aneignung neuer Fähigkeiten ohne Druck, Hierarchie und Kosten.

 

Ist eure App schon am Markt oder müsst ihr noch ein bisschen am Prototypen feilen?

Lisa Schoklitsch: Unsere App ist noch nicht am Markt, wir haben mittlerweile einen Prototyp, der gerade mit einer Testgruppe vorgetestet wird. Im März waren wir unter anderem bei der EdTech Goes London, einer zweiwöchigen Veranstaltung mit Fokus auf Entwicklung strategischer Marketingideen und eines Sales Growth Plans – das sind definitiv zwei Dinge, an denen wir noch intensiv arbeiten müssen. Ziel ist es, App samt strategischer Planung noch im Sommer 2019 abzuschließen und skillXchange auf den Markt zu bringen.

 

Wie finanziert sieht euer Geschäftsmodell aus?

Lisa Schoklitsch: Zurzeit ist skillXchange komplett selbstfinanziert und der Weg zu einer rentablen App, von der auch die User profitieren, kann lange sein. Wir werden daher weiterhin um Förderungen ansuchen, sobald wir eine große Userbase aufgebaut haben, möchten wir aber auch Investoren an Bord holen, um die App immer weiter ausbauen zu können. Sollten sich keine Investoren finden, können wir uns auch vorstellen, skillXchange über Crowdfunding zu finanzieren – dass diese Art des Fähigkeitenaustauschs Menschen interessiert, hat sich aufgrund zahlreicher positiver Rückmeldungen schon gezeigt.

 

Was sind eure unternehmerischen Ziele für das Jahr 2019?

Lisa Schoklitsch: Ganz großes Ziel für 2019 ist der Markteintritt. In diesem Jahr werden wir den Prototyp sicherlich weiterhin optimieren, um schon erste Kooperationspartner zu finden. Die braucht es für ein langes Bestehen am Markt unbedingt, da skillXChange für den User komplett gratis sein soll. Unsere große Aufgabe wird es daher sein, eine win-win-win-Situation zu schaffen, in der alle profitieren – User, Partner und Gründer.

 

Habt ihr auch schon weitere Pläne für 2020?

Lisa Schoklitsch: Im vergangenen Jahr haben wir beim Leobener Logistik Sommer den Young Innovators Award gewonnen, der uns vor allem auch viele gute Kontakte zu potenziellen Investoren beschert hat.
Für Ende 2019 planen wir ein Eventformat für skillXchange. Wir wollen live ausprobieren, was sonst eigentlich in der App passiert. Das heißt im Klartext: Interessierte können sich im Vorfeld zum Event anmelden, geben ihre Fähigkeiten bekannt und nehmen alles mit, was sie zur Ausübung dieser Fähigkeit vor Ort benötigen. Verschiedenste Utensilien werden auch durch Sponsoren von uns vor Ort zur Verfügung gestellt. Wir bringen die Menschen dann in einem Format à la Speed Dating zusammen und geben ihnen die Möglichkeit, einander kennenzulernen und sich auszutauschen.

UriSalt – S&B Award Top 10 Team 2018

UriSalt entwickelt nicht-invasive Urintests für die Bestimmung essenzieller Elektrolyte (Natrium, Calcium, Magnesium und Kalium) im menschlichen Körper. Alle Tests bestehen aus Einmal-Teststreifen und einem Handmessgerät, mit dem jeder Patient zu Hause und in Sekundenschnelle den Gehalt lebensnotwendiger Elektrolyte bestimmen kann.

Rudolf Sallinger Fonds

v.l.n.r.: Dr. Gerda Fuhrmann (CTO), Dr. Pinar Kilickiran (CEO), Priv.Doz. Dr, Med. Peter Heinz-Erian (CMO), Birgit Danner M.Sc. (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Physikerin)

 

UriSalt entwickelt nicht-invasive Urintests für die Bestimmung essenzieller Elektrolyte (Natrium, Calcium, Magnesium und Kalium) im menschlichen Körper. Alle Tests bestehen aus Einmal-Teststreifen und einem Handmessgerät, mit dem jeder Patient zu Hause und in Sekundenschnelle den Gehalt lebensnotwendiger Elektrolyte bestimmen kann. Das erste Produkt aus dieser Reihe ist SODISENS, ein Test zur Bestimmung des Natrium-Gehalts im Urin. Mittels App wird eine Verbindung zum medizinischen Fachpersonal hergestellt, wodurch bei Unregelmäßigkeiten im Natrium-Haushalt von Risiko-Patienten rasch reagiert werden kann.

Der Rudolf Sallinger Fonds führte mit Gerda Fuhrmann von UriSalt ein Interview, um herauszufinden, wie sich die Geschäftsidee sei dem S&B Award 2018 weiterentwickelt hat:

 

Vor rund einem halben Jahr wurde Ihr Team beim S&B Award 2018 unter die Top 10 gewählt. Wie ist mit UriSalt seither weitergegangen?

Gerda Fuhrmann: Seit dem S&B Award hat sich sehr viel in der Entwicklung von UriSalt getan. Mit der aws PreSeed haben wir unser eigenes Labor eingerichtet, das Team erweitert und Ende letzten Jahres eine Projektförderung aus dem FFG-Basisprogramm erhalten. Diese Förderungen stellen unsere weitere Forschung und die Produktentwicklung für die nächsten beiden Jahre auf finanziell stabile Beine und erlauben uns, weitere Mitarbeiter und Materialien für die Forschung zu finanzieren.
Wir arbeiten gerade an unserer ersten Validierungsstudie, in naher Zukunft können wir den nächsten Schritt in Richtung Zertifizierung von UriSalt starten. Bis Ende 2019 wollen wir die Entwicklungen für SODISENS, den Test für die Bestimmung des Natrium-Gehalts im Urin, soweit abgeschlossen haben, dass wir Anfang 2020 damit auf den Markt gehen können.
In der Zwischenzeit haben wir für UriSalt außerdem auch weitere Preise erhalten, darunter den Österreichischen GründerInnenpreis Phönix in der Kategorie Frauen und den Tiroler Jungunternehmerpreis.

 

Wie funktionieren UriSalt Tests? Ist Ihr Produkt SODISENS bereits am Markt erhältlich?

Gerda Fuhrmann: UriSalt entwickelt nicht-invasive Urintests für die Bestimmung essenzieller Elektrolyte im Körper, dazu zählen Natrium, Calcium, Magnesium und Kalium. Jeder diese Tests besteht aus einem Elektrolyt-spezifischer Einmal-Teststreifen und einem Handmessgerät. Die Messung ist sehr einfach durchzuführen, sodass die Patienten ganz einfach und bequem von zu Hause aus in Sekundenschnelle den Status wichtiger Elektrolyte im Körper überprüfen können. Zur Messung wird der Teststreifen einfach in den Urin eingetaucht, das Ergebnis wird anschließend vom Handmessgerät analysiert uns sofort angezeigt.
SODISENS ist das erste Produkt von UriSalt, das den Natrium-Gehalt im Körper mittels eines Urinteststreifens misst. Natrium ist eines der wichtigsten Elektrolyte, das lebenswichtige Funktionen wie den Wasserhaushalt im Körper reguliert und bei Patienten mit gestörtem Natriumhaushalt häufiger als derzeit möglich überprüft werden muss.

 

Haben Sie weitere Point of Care Tests (POCT) für andere Elektrolyte in Planung?

Gerda Fuhrmann: Wir möchten für die weiteren essenziellen Elektrolyte Calcium, Magnesium und Kalium ebenfalls einen Test entwerfen, der genauso funktioniert wie SODISENS. Die Förderung, die wir aus dem FFG-Basisprogramm erhalten haben, kann die dafür nötige Forschungs- und Entwicklungsarbeit abdecken.

 

Wie hat sich Ihr Markt entwickelt? Worin sehen Sie die großen Vorteile Ihres Produkts im Vergleich zum Mitbewerb?

Gerda Fuhrmann: Der Markt hat in den vergangenen Jahren einen großen Schritt in Richtung personalisierte Medizin gemacht, mitverantwortlich war hierfür sicherlich die Digitalisierung. UriSalt reiht sich mit seinen Produkten in dieser Entwicklung optimal ein.
Normalerweise wird der Elektrolythaushalt aus einem Blutbild ermittelt, Patienten können ihn nicht selbst von zu Hause aus bestimmen. Die betroffenen Patienten müssen ein Arzt konsultieren, wo ihnen Blut abgenommen wird, welches dann in einem Labor analysiert wird. Bis man ein Testergebnis erhält, kann es einige Tage dauern. Mit UriSalt’s POCT hat man innerhalb weniger Minuten ein zuverlässiges Testergebnis.
Menschen mit einem Mangel an Natrium leiden häufig unter chronischen Krankheiten wie z.B. cystischer Fibrose oder schweren Durchfallerkrankungen und müssten zur richtigen Einstellung des Elektrolythaushalts regelmäßig zur Überprüfung zum Arzt. Vielen ist ein mehrmaliger Arztbesuch in der Woche aber nicht möglich. SODISENS von UriSalt kann hier Abhilfe verschaffen. Der große Vorteil von SODISENS ist, dass hier nicht nur der Natrium-Gehalt allein, sondern das Verhältnis von Natrium und Kreatinin im Urin gemessen wird. Das ist deshalb besonders wichtig, weil der Kreatinin-Wert eine Referenz dafür ist, wie viel Flüssigkeit jemand zu sich genommen oder verloren hat. Über das Konzentrationsverhältnis von Natrium zu Kreatinin im Urin kann man dadurch den Natrium-Gehalt im gesamten Körper bestimmen. Mit Bluttests allein können solche sogenannten versteckten Formen von Natriummangel, wenn z.B. der Patient gleichzeitig Elektrolyt und Flüssigkeit verliert, oft nicht identifiziert werden. Wird das nicht zeitgerecht erkannt, können schwerwiegende gesundheitliche Schäden die Folge sein.
Wir sehen unser Produkt aber nicht als Konkurrenz zu bestehenden Systemen, die im Zusammenhang der vielen Parameter stets wertvolle Informationen liefern, sondern viel mehr als Ergänzung in Richtung personalisierte Medizin. Komplettiert werden soll dieser Ansatz in Zukunft durch die Entwicklung einer App, die Patienten mit dem behandelnden medizinischen Personal verbindet und Betroffene dauerhaft begleiten kann.

 

Für welche Menschen eignet sich der UriSalt Test?

Gerda Fuhrmann: Unser derzeitiger Fokus liegt ganz klar auf Menschen mit hohem medizinischem Bedarf. Das sind Personen, die beispielsweise aufgrund chronischer Krankheiten an einem Mangel an essenziellen Elektrolyten leiden. Im Fall von Natrium reden wir hier z.B. von der weltweit sehr großen Gruppe von Bluthochdruckpatienten oder cystischer Fibrose.
Ebenso interessante Zielgruppen sind aber auch Sportler, die aufgrund ihrer sportlichen Tätigkeit ständig von Störungen ihres Elektrolythaushalt betroffen sind und regelmäßig diesen anpassen sollten. Diese Zielgruppe könnten wir in Zukunft mit einem strategischen Partner bedienen, Gespräche hierzu laufen bereits.

MobiDic – FFC Top 10 Team 2018

Verschiedene Berufssparten sind zur Dokumentation ihrer Arbeit verpflichtet. Vorhandene Lösungen bieten oftmals aber nur suboptimale Unterstützung. MobiDic ist eine Gesamtlösung für diese Bereiche, die permanenten Zugriff zu relevanten Daten ermöglicht.

Rudolf Sallinger Fonds

Berufssparten wie Logistik, Psychotherapie, Pflege und Versicherungswesen sind zur Dokumentation ihrer Arbeit verpflichtet. Vorhandene Lösungen bieten oftmals aber nur suboptimale Unterstützung. MobiDic ist eine Gesamtlösung für diese Bereiche, die permanenten Zugriff zu relevanten Daten ermöglicht – unabhängig vom Endgerät, aber immer unter Einhaltung des Datenschutzes.

Der Rudolf Sallinger Fonds führte ein Interview mit Mitgründerin Lena Zach, in dem es um die Weiterentwicklungen, Ziele und Zukunft der ehemaligen Top 10 Finalisten der Future Founders Challenge 2018 ging:

 

Vor rund einem halben Jahr ist euer Team unter die Top 10 der Future Founders Challenge 2018 gekommen. Wie hat sich eure Geschäftsidee seitdem weiterentwickelt?

Lena Zach: In den letzten Monaten haben wir vor allem den möglichen Einsatzbereich unserer App stark weiterentwickelt. Ursprünglich war die App ausschließlich für den Einsatz im Sozialbereich gedacht, mittlerweile hat sich die Zielgruppe aber stark erweitert. Sämtliche Bereiche und Sektoren, die zur Dokumentation ihrer Arbeit verpflichtet sind, eignen sich bestens für den Einsatz von MobiDic. Dazu zählen zum Beispiel Logistik, Psychologie, Psychotherapie und Versicherungswesen. Zurzeit sind wir in Gesprächen mit Interessenten aus den verschiedensten Bereichen, um ganz genau herauszufinden, was sie brauchen und von einer Anwendung erwarten würden.
Eine klassische Voice to Text Technologie gibt es ja bereits, wir bieten mit MobiDic aber ein echtes Gesamtkonzept an, das mehr kann als nur Gesagtes niederzuschreiben.

 

Wie habt ihr euren Prototypen entwickelt und wie habt ihr dabei die Zielgruppe eingebunden?

Lena Zach: Der erste Prototyp ist im Zuge eines Uniprojektes an der FH Salzburg entstanden, bei dem Studenten aus verschiedensten Studiengängen bunt zusammengewürfelt wurden. Wir haben gemeinsam versucht, Problemstellungen und dazu passende Lösungen zu entwickeln.
Studierende aus dem berufsbegleitenden Studiengang Soziale Arbeit haben Situationen aus ihrem Berufsleben geschildert und davon erzählt, an welchen Ecken und Enden es besonders hapert. Gemeinsam haben wir uns auf den Bereich der Dokumentation konzentriert, weil er bis dato in der Praxis nur suboptimal umgesetzt wird. Unser entwickelter Lösungsansatz sollte derzeit bestehende Lücken schließen – so wurde die Idee von MobiDic geboren und unser Team zusammengestellt.

 

Was sind die nächsten Schritte für 2019?

Lena Zach: 2019 werden wir unsere App von der Pieke an neu programmieren, um erste bekannte Fehlerquellen auszumerzen, das Grundgerüst dafür steht schon. Jetzt geht es darum im Rahmen eines Use-Cases auszuloten, wie die Gesamtanwendung am besten funktioniert.
Unsere Anwendung soll keine reine App bleiben, sondern eine richtige Gesamtlösung sein und dafür um eine Funktion erweitert werden, mit Hilfe derer ich jederzeit auf alle relevanten Daten zugreifen kann. Im Bereich der Sozialen Arbeit oder Psychotherapie sind das natürlich sehr sensible Daten, die dementsprechend geschützt werden müssen. Wir haben zum Glück eine tolle Partnerfirma gefunden, die uns im Bereich Datenschutz optimal unterstützt. Funktionieren soll MobiDic sowohl auf Android als auch iOS.

 

Wie hat sich euer Angebot dadurch weiterentwickelt?

Lena Zach: MobiDic wird wie beschrieben keine reine App, sondern eine App-gestützte Gesamtlösung sein. Bis dato gibt es im Bereich der Sozialen Arbeit zum Beispiel nur eine lokale Datenbank, in der relevante Informationen über Klienten vermerkt sind und abgelegt werden. Wenn sich die Tages-Dokumentation nur auf der App befinden würde, wäre das vermutlich unterstützend, aber nicht sonderlich praktikabel. Aufgrund dieser Überlegungen haben wir MobiDic in Richtung Gesamtlösung weiterentwickelt, die jederzeit alle benötigten Informationen bereitstellt – egal, von welchem Endgerät aus, aber immer unter Einhaltung des Datenschutzes.

 

Was sind eurer Meinung nach die wichtigsten Schritte, um eine App zu entwickeln und erfolgreich auf den Markt zu bringen?

Lena Zach: Das Allerwichtigste ist, dass eine Anwendung neben der einwandfreien Programmierung auch tatsächlich anwendbar sein. Das klingt logisch und sagt sich leicht, ist aber gar nicht so einfach. Man muss immer davon ausgehen, dass Menschen mit der Anwendung konfrontiert sind, die bei Weitem nicht so viel Hintergrundwissen besitzen wie all jene, die das Konzept gemeinsam durchdacht haben. Die Idee kann also noch so gut und nützlich sein – eine Anwendung muss aber auch einen guten Usecase und gute Usability aufweisen und daher möglichst einfach, problemlos und intuitiv bedienbar sein.

Angel Valve Projekt – S&B Award Top 10 Team 2018

Das Angel Valve Project wurde vom österreichischen Herzchirurg Prof. DDr. Werner Mohl gegründet und arbeitet an minimalinvasiven Lösungen für die Korrektur spezieller Herzklappenfehler.

Mitral Butterfly heißt das erste Produkt, das aus diesem Projekt hervorgegangen ist. Mitral Butterfly ist ein Implantat zur Korrektur einer undichten Mitralklappe (eine von vier Herzlappen). Das Implantat wird individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst und mittels minimalinvasiver Operationsmethoden ins Herz eingebracht.

Der Rudolf Sallinger Fonds führte mit Johanna Ticar vom Angel Valve Project ein Interview, um herauszufinden, wie sich die Geschäftsidee sei dem S&B Award 2018 weiterentwickelt hat:

 

Vor rund einem halben Jahr wurde Ihr Team beim S&B Award 2018 unter die Top 10 gewählt. Welche Entwicklungsschritte haben Sie seither gesetzt?

Johanna Ticar: Seit der Nominierung beim S&B Award ist viel passiert. Wir haben mit dem FFG Basisprogramm und der AWS Förderung zwei weitere große Förderungen erhalten, die die Entwicklungsarbeit auch in Zukunft auf gute finanzielle Beine stellen. Momentan befinden wir uns außerdem kurz vor Abschluss der ersten großen Finanzierungsrunde mit Business Angels.

In den letzten Monaten haben wir unseren Prototyp immer weiterentwickelt, die letzte Version wurde im Jänner erfolgreich mittels delivery system direkt ins Herz eingebracht. Wir haben gesehen, dass unser Produkt funktioniert, es gibt aber sicherlich noch Verbesserungsmaßnahmen, die wir umsetzen müssen. Der nächste Prototyp soll noch im März getestet werden.

 

Welche Ziele haben Sie sich für 2019 und die kommenden Jahre gesetzt?

Johanna Ticar: In diesem Jahr möchten wir chronische (Langzeit-) Tierstudien erfolgreich abschließen und unser Team vergrößern. Damit wir weiterhin effektiv arbeiten können, brauchen wir mindestens zwei weitere Engineers und einen internationalen CEO mit fundiertem Expertenwissen aus der Medizintechnikindustrie. Außerdem wollen wir gerne eine weitere Finanzierungsrunde mit Ende des Jahres starten, um benötigtes Entwicklungsgeld zu lukrieren. Unser Produkt Mitral Butterfly® ist ein Hochrisikoprodukt (Klasse III Medizinprodukt), für das viele Testungen erforderlich sind – auch aus regulatorischer Sicht. Das macht die Entwicklung bis hin zum marktreifen Produkt sehr kostspielig.

Wenn alles klappt, möchten wir ab 2021 mit der ersten klinischen Studie starten, im Rahmen derer Mitral Butterfly zum ersten Mal am Menschen angewendet wird.

 

Wie geeignet ist der Standort Wien für Ihre weiteren Entwicklungsziele?

Johanna Ticar: In Wien werden kaum ähnliche Produkte (kardiovaskuläre Implantate aus Nitinol) entwickelt, daher ist die Rekrutierung von Experten in der Herzklappenentwicklung eine Herausforderung. Wir setzen daher auch auf Entwicklungspartner aus dem Ausland, die über langjährige Erfahrung in diesem Bereich verfügen.

Die Nähe und Verbindung zur MUW (Medizinische Universität Wien) ist ein großer Vorteil für weitere Entwicklungstätigkeiten. Wir haben hier eine Kooperation mit der Abteilung für Anatomie – das ermöglicht uns die Testung der Implantate im humanen Kadaverherzen.

Unser Hauptsitz wird mit Sicherheit immer Wien sein, wir können uns aber auch vorstellen, eine Niederlassung in den USA zu eröffnen. Der amerikanische Markt ist für unser Produkt sehr interessant und für die Zulassung braucht es klinische Studien vor Ort – da bietet sich ein eigener Standort natürlich bestens an.

 

Es braucht vielerlei Fachkenntnis, um ein solches Projekt auf die Beine zu stellen. Wie sieht Ihr Team derzeit aus?

Johanna Ticar: Zurzeit ist unser Team noch relativ klein. Es besteht aus dem Herzchirurg Professor Mohl, der die Idee zum Produkt und den notwendigen medizinischen Background hat, mir, ich habe mehrjährige Erfahrung in der Entwicklung von Herzklappen, und weiteren Engineers.

Bis vor kurzem hatten wir auch einen Managing Consultant, den wir nun durch einen CEO ersetzen. Startups im kardiovaskulären Bereich sind sehr speziell und verlangen ein hohes Maß an Expertise im medizintechnischen Bereich – auch um Investoren zu gewinnen, ohne die langjährige Forschungs- und Entwicklungsarbeit nur schwer möglich ist.

 

Wie sehen Sie generell die Situation von medizinischen Startups in Österreich?

Johanna Ticar: So weit ich das beurteilen kann, gibt es einige Startups im medizintechnischen Bereich. Der Unterschied ist meiner Meinung nach, dass es sich oft um Low-Risk-Produkte wie beispielsweise Softwarelösungen oder Apps handelt. Diese Entwicklungen sind mit geringerem Aufwand in der Zulassung verbunden und binden weniger Ressourcen als ein Projekt wie unseres.

Bis man mit einem kardiovaskulären Produkt, wie Mitral Butterfly es ist, überhaupt erst zu einer klinischen Studie oder zu einem marktreifen Produkt kommt, ist sehr viel mehr Zeit nötig. Das macht natürlich auch die Investorensuche ein wenig schwieriger, weil tatsächliche Ergebnisse erst nach Jahren zu sehen sind und vielen Investoren nicht bereit sind in derartig komplexe Projekte zu investieren. Das merkt man oft bei Startup Events, auf denen das Augenmerk vor allem auf  potentielle Märkte und Kunden,Kosten des Produkts,  und Zeitpunkt des Break-Even gelegt wird. Die Entwicklung eines derartigen Implantats ist alles andere als eine Standard-Prozedur und muss daher auch gesondert behandelt werden.

Beerletics – FFC Top 10 Team 2018

Beerletics ist ein alkoholfreies Proteinbier, das die Regeneration des Körpers nach dem Sport fördert und gleichzeitig gut schmeckt.

Klassische Hobby- und Freizeitsportler – vom Fitnessstudio-Besucher über den Läufer bis hin zum Radfahrer – erhalten durch Beerletics die nach dem Training nötige Portion Eiweiß mit einer extra Portion Geselligkeit.

Der Rudolf Sallinger Fonds führte mit Mitgründer Patrick Fras ein Interview, in dem es um die Weiterentwicklungen, Ziele und Zukunft des ehemaligen Top 10 Finalisten der Future Founders Challenge 2018 ging:

 

Ihr habt eurer Start-Up Beerletics letztes Jahr bei der Future Founders Challenge 2018 vorgestellt und seid mir eurer Idee unter die Top 10 gekommen. Wie hat sich eure Geschäftsidee weiterentwickelt?

Patrick Fras: Seit der Future Founders Challenge haben wir Lieferanten für die Inhaltsstoffe unseres Proteinbiers gesucht und zum Glück auch schon gefunden. Zurzeit sind wir auf der Suche nach einer Brauerei, mit der wir langfristig zusammenarbeiten können. Das Proteinbier soll alkoholfrei sein, das macht die Suche nach einer passenden Brauerei aber deutlich schwieriger. Alkoholfreies Bier ist hygienetechnisch nämlich schwieriger herzustellen, viele Kleinbrauereien können alkoholfreies Bier deshalb gar nicht brauen. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir einen passenden Partner finden werden – wichtig ist uns, dass er auch aus Österreich kommt.

 

Ihr habt euch mit eurem Produkt einen Markt mit vielen Mitbewerbern ausgesucht, wenn man an die ganzen Fitnessshakes denkt. Was unterscheidet euch von der Konkurrenz?

Patrick Fras: Der wesentlichste Unterschied ist sicherlich, dass unser Proteinbier die Regeneration des Körpers fördert, gleichzeitig gut schmeckt und einen hohen Geselligkeits-Faktor besitzt. Bier trinkt man nämlich am liebsten nicht allein, sondern gemeinsam mit Freunden. Shakes hingegen werden meistens nur zur Regeneration getrunken, Konsistenz und Geschmack sind eher zweitrangig. Unser Proteinbier vereint daher zwei wichtige Faktoren: Geselligkeit und Unterstützung der körperlichen Regeneration nach einem schweißtreibenden Training.

 

Welche Zielgruppe soll euer Produkt kaufen?

Patrick Fras: Unser Proteinbier richtet sich an klassische Hobby- und Freizeitsportler, die gerne Bier trinken und ihrem Körper nach dem Sport etwas Gutes tun wollen. Dazu zählen alle vom Fitnessstudio-Besucher über Läufer bis hin zum Radfahrer, ganz egal ob Mann oder Frau. Jeder Sportler braucht zur Regeneration Eiweiß, mit unserem Proteinbier bekommt er obendrein auch noch eine Portion Geselligkeit.

 

Was werden aus eurer Sicht die größten Herausforderungen beim Markteintritt sein?

Patrick Fras: Die größte Herausforderung wird mit Sicherheit finanzieller Natur sein. Die erste größere Produktionsmenge ist für einen erfolgreichen Markteintritt mit einer hohen finanziellen Investition verbunden. Für uns als Studenten ist das sicherlich schwierig. Wo unser Proteinbier erhältlich sein soll, ist auch noch eine große strategische Frage, die es zu klären gilt.

 

Welches Fazit zieht ihr aus dem letzten Jahr? Worauf kommt es eurer Meinung nach bei der Gründung eines Unternehmens an?

Patrick Fras: Für die Gründung eines Unternehmens ist eine gute Idee allein zu wenig. Man muss zu 100 Prozent von seinem Produkt überzeugt sein und großes Durchhaltevermögen und Hartnäckigkeit beweisen. Gerade bereits am Markt etablierte Unternehmen und potenzielle Partner nehmen kleine Startups oft nicht ernst. Da braucht es Mut, Überzeugungskraft und eine positive Einstellung zum eigenen Produkt und allem, was dazugehört. Wichtig ist auch, dass man Freude an der Sache hat, denn dann nimmt man auch die Herausforderungen leichter an. Ganz ohne Spaß wird’s mit Sicherheit schwierig.

 

 

ToxPhacts – S&B Award Top 10 Team 2018

Die Entwicklung eines neuen Medikaments dauert derzeit 10-12 Jahre und kostet rund 2 Milliarden US-Dollar, bei einer Erfolgsrate von nur 5%. Hauptursachen für diese hohen Kosten sind mangelnde Wirksamkeit und unvorhergesehene Toxizität.

Die Entwicklung eines neuen Medikaments dauert derzeit 10-12 Jahre und kostet rund 2 Milliarden US-Dollar, bei einer Erfolgsrate von nur 5%. Hauptursachen für diese hohen Kosten sind mangelnde Wirksamkeit und unvorhergesehene Toxizität. Für letztere ist ein Standardverfahren, das zur Minimierung des Risikos angewendet wird, die toxikologische Ähnlichkeitssuche. Dabei durchsuchen ToxikologInnen die verfügbare Literatur nach Verbindungen, die strukturell ihrem Entwicklungskandidaten ähnlich sind, um Informationen über potenzielle Gefahren abzurufen. Dies erfolgt derzeit vorwiegend durch manuelle Suche, was zeitaufwändig und sehr fehleranfällig ist.

Mit ToxPHACTS werden jüngste Forschungshighlights in den Bereichen Computational Toxicology & Semantic Data Integration kombiniert, um ein Expertensystem anzubieten, das Pharmaunternehmen dabei hilft, mögliche Nebenwirkungen neuer Entwicklungskandidaten so früh wie möglich vorherzusehen. Im Gegensatz zum derzeitigen Verfahren der toxikologischen Ähnlichkeitssuche nutzt ToxPHACTS innovative Wege der Ähnlichkeitssuche, wie etwa bioisosterische Ähnlichkeit, und erlaubt komplexe Abfragen über mehrere, semantisch integrierte Datenquellen mit nur einem Klick. ToxPHACTS hilft dadurch Zeit, Geld und Tierversuche zu sparen.

 

ToxPHACTS wurde beim S&B Award 2018 des Rudolf Sallinger Fonds unter die Top 10 Projekte nominiert. Wir durften mit dem Erfinder von ToxPHACTS Gehard Ecker ein Interview führen und sprachen über die weitere Entwicklung seiner Geschäftsidee.

 

Rudolf Sallinger Fonds: Vor rund einem halben Jahr ist Ihr Team unter die Top 10 des S&B Awards 2018 gekommen. Wie ist es danach weitergegangen?

Gerhard Ecker: Sehr gut. Wir haben das Unternehmen Phenaris, ein Spin-off der Universität Wien, gegründet. Wir haben einen ersten kleinen Service Auftrag erfolgreich abgeschlossen und sind jetzt dabei das Cloud Service für ToxPHACTS zu implementieren. Anfang Dezember haben wir dann noch den zweiten Platz beim Digital Business Trends Award im Bereich Revolution errungen.

 

Rudolf Sallinger Fonds: Wie wird das Verfahren mit Beta-TesterInnen aufgenommen? Wie viele Beta-TesterInnen haben sich bis dato registriert?

Gerhard Ecker: Noch nicht sehr viele, weil wir das noch nicht massiv beworben haben. Das Produkt war noch nicht so weit. Wir haben in unserem Arbeitsumfeld zwei bis drei, die sich angemeldet haben über die Website. Die mussten wir aber bis dato hinhalten, da das Produkt noch nicht in der Finalversion ausgereift ist und noch nicht zum Testen bereit ist. In unserer Branche hat man nur einen Versuch. Wenn das nicht als Wow-Effekt ankommt, dann muss man sich ein anderes Produkt überlegen. Da bin ich zu sehr Forscher, das traue ich mich noch nicht.

 

Rudolf Sallinger Fonds: Gibt es schon erste Entwicklungen von Arzneistoffen, die Sie durch Ihr Verfahren verkürzen konnten?

Gerhard Ecker: Nein, aber da muss man dazu sagen, dass die Entwicklung eines Arzneistoffes rund 10 Jahre dauert. Dass sich ein Verfahren durch ToxPHACTS verkürzen lassen konnte, kann man erst in 8 bis 10 Jahre sagen. Wir haben ganz andere Timelines als andere Bereiche, also sprechen wir noch einmal in 10 Jahren darüber.

 

Rudolf Sallinger Fonds: Ihre Kommerzialisierungsidee hat sich in einem sehr komplexen Markt angesiedelt? Welche Teammitglieder brauchen Sie, um Ihre Geschäftsidee realisieren zu können?

Gerhard Ecker: Derzeit besteht unser Team aus unserer CTO Melanie Grandits, die das Produkt auf der technischen Seite betreut und aus unserer CEO Anika Dangl, die für alle geschäftlichen Bereiche zuständig ist. So wie das Team derzeit aufgestellt ist, passt das gut. Wir brauchen in langfristiger Hinsicht noch Programmierer, die das, was wir in der Forschung machen, in eine stabil laufende Software transferieren und robusten Code schreiben.

 

Rudolf Sallinger Fonds: Wenn Sie jetzt nochmals mit der Kommerzialisierung einer Forschungsleistung beginnen würden, was würden Sie wieder gleich machen und was würden Sie anders machen?

Gerhard Ecker: Also ich würde sofort wieder zum Start-up Inkubator INiTS gehen und ich würde mich nicht so hetzen lassen mit der Gründung. Wir haben zu früh gegründet, weil das Produkt noch nicht so weit war, um auf den Markt zu gehen.

Druckster – FFC Top 10 Team 2018

Das Start-up Druckster bietet Studierenden die Möglichkeit, ihre Lernunterlagen vollständig kostenlos auszudrucken.

Das Start-up Druckster bietet Studierenden die Möglichkeit, ihre Lernunterlagen vollständig kostenlos auszudrucken. Finanziert wird der gratis-Druck von Unternehmen, die in den gedruckten Dokumenten Jobangebote und Praktika bewerben – gezielt auf die Studierenden zugeschnitten. Direkt neben den kostenlos gedruckten Unterlagen bekommen Studierende also relevante Jobinserate oder Angebote für Praktika präsentiert.
Die Idee dazu hatten die Gründer Stefan Salcher und Florian Ott im Jahr 2018 – seither ist das Team bereits auf 8 Personen angewachsen.

Der Rudolf Sallinger Fonds führte ein Interview mit dem Mitgründer Stefan Salcher, in welchem es um die Weiterentwicklungen, Ziele und Zukunft von den ehemaligen Top 10 Finalisten der Future Founders Challenge 2018 ging:

 

Vor rund einem halben Jahr ist euer Team unter die Top 10 der Future Founders Challenge 2018 gekommen. Was hat sich bei euch das letzte Jahr unternehmerisch getan?

Stefan Salcher: Im letzten halben Jahr hat sich so einiges bei uns getan. Die Keypoints sind, dass zum einen unsere User um einige Tausend gewachsen sind. Zum anderen haben wir einige große Kunden und Partner an Bord geholt, darunter die REWE Group, Peek & Cloppenburg, STRABAG und PwC.

 

Wie seid ihr mit den mehr als 1000 registrierten Usern am Tag des Launchs umgegangen? Habt ihr eine genaue Zahl an UserInnen, die ihr heute verbuchen könnt?

Stefan Salcher: Wir waren schon am ersten Tag vom großen Ansturm der Studierenden begeistert, aber auch ein wenig überwältigt. Wir mussten eine Warteliste starten, um die Druck-Infrastruktur zu skalieren. Glücklicherweise hatten wir von Anfang an die Möglichkeit, mit sehr erfahrenen und verlässlichen Druckpartnern zusammenzuarbeiten. Heute drucken wir oft stündlich hunderte Dokumente, die zumeist schon wenige Minuten nach Bestellung direkt an der Uni abholbereit sind.
An den großen Unis in Wien gehören wir mit mehreren tausend Usern schon zu den reichweitenstärksten Medien. Wir setzen alles daran, dass es so weitergeht.

 

Was habt ihr euch für 2019 vorgenommen?

Stefan Salcher: Wir möchten unser Start-Up in drei Richtungen weiterentwickeln. Erstens geht es um den Standort Wien, den wir weiter ausbauen möchten. Der Großteil aller österreichischen Studierenden – über 50 % – studiert heute in Wien. Somit ist unser Ziel, dass alle Studierenden in Wien Druckster kennen. Zweitens sind wir dabei, einige weitere Uni-Städte in Österreich zu erschließen. Die Herausforderung dabei ist, dass beide Seiten des Geschäftsmodells – also Studierende und Sponsorpartner – hochskaliert werden müssen. Wir sind dafür schon im Austausch mit großen Partnern.
Unser drittes Ziel, wie wir es von Anfang an in unserer Vision festgeschrieben haben, ist, das Leben der Studierenden noch weiter zu verbessern. Hier arbeiten wir an einem ganz neuen Produkt. Wir freuen uns schon darauf, auch dazu bald mehr verraten zu können.

 

Sind weiterhin nur Studierende eure Zielgruppe oder möchtet ihr in Zukunft auch andere ansprechen?

Stefan Salcher: Da wir ein Start-Up sind, ist es uns wichtig unsere Ressourcen sehr fokussiert einzusetzen. Studierende können vom Gratis-Druck am meisten profitieren. Sie haben viel zu drucken und wenig Geld. Daher ist das unsere Priorität Nummer eins. Gleichzeitig handelt es sich natürlich auch um eine sehr gefragte Zielgruppe für Unternehmen, die zielgruppenorientierte Jobinserate auf den Druckunterlagen an die jeweiligen Studierenden richten können. Wir sind also sehr happy mit der Zielgruppe. Wenn wir den Standort Wien weiterhin ausbauen, können sicherlich auch andere Zielgruppen dazukommen – in naher Zukunft gilt unsere Hingabe aber den Studierenden.

 

Was war 2018 euer größtes Learning und was würdet ihr anderen Studierenden, die gründen als Tipp mit auf den Weg geben?

Stefan Salcher: Ich glaube unser größtes Learning aus dem letzten Jahr war, dass man Herausforderungen nicht nur mit Geld, Zeit und Ressourcen lösen kann, sondern mit kreativen Lösungsideen, die diese drei Sachen nicht brauchen. Wir sind als kleines Team oft vor großen Challenges gestanden und haben immer versucht, diese kreativ und skalierbar zu lösen. Wir haben beispielweise keine eigenen Druckmaschinen gebraucht, sondern haben beschlossen das Problem umzudenken und mit erfahrenen Partnern zu kooperieren. Um das große Potenzial unserer Plattform zu demonstrieren war auch die Warteliste ein wichtiger Bestandteil – so konnten wir den Sponsorpartnern die große Nachfrage garantieren, ohne aber den Druckbetrieb schon aus eigenen Mitteln finanzieren zu müssen. Das war ein großer Erfolg für uns und hat ermöglicht, ohne externes Investment sehr schnell zu wachsen.
Also ich glaube unser Tipp ist daher, nicht die klassischen Lösungen zu suchen, sondern frei zu denken und nicht aufzuhören, bis sich ein besserer Weg findet.

 

Wie schätzt ihr die Weiterentwicklung des Druck-Marktes ein? Rechnet ihr mit vielen Mitbewerbern in den kommenden Jahren?

Stefan Salcher: Wenn man sich den Druckmarkt anschaut, dann merkt man, dass es für viele Studierende immer relevanter wird, haptisch zu lernen. Mit einem gebundenen Skript im Sommer im Park zu sitzen und nicht ständig von Facebook, Instagram und Co. abgelenkt zu werden, ist schlicht die beste Art zu lernen. Das heißt, wir haben ein großes Vertrauen in das Medium Papier und der Papiermarkt entwickelt sich auch gut. Im Hinblick auf die Mitbewerber kann man sagen, dass wir alles daran setzen diese sehr gut im Blick zu haben und dass sie natürlich ein gewisses Risiko für uns darstellen. Wir versuchen jedoch schneller zu sein. Wir haben starke Werbepartner, Druckpartner und unser großer Vorteil ist, dass wir schon von Anfang an so nah wie kein anderer an der Zielgruppe dran sind. Druckster ist von Studierenden für Studierende. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal.

FluorIonic – S&B Top 10 Team 2018

FluorIonic hat neuartige organische Fluorverbindungen entwickelt und patentiert, die auch nach 2020 noch gesetzeskonform, dabei weiterhin wirtschaftlich herstellbar sind und teilweise verbesserte Anwendungseigenschaften besitzen.

Links: Dr. Gabriel Partl; Mitte: Prof. Herwig Schottenberger; Rechts: Dr. Naier Benjamin

Organische Fluorverbindungen – der bekannteste Vertreter davon ist Teflon – zeichnen sich durch Wasser und Öl abweisende Eigenschaften, chemische Stabilität und Hitzebeständigkeit aus und werden deshalb z.B. als Beschichtungen für Textil, Papier- bzw. Lebensmittelverpackungen, in Lacken oder Feuerlöschschäumen verwendet. Sie sind allerdings in der Umwelt schlecht abbaubar, neigen zu Bioakkumulation und weisen oft toxikologisch bedenkliche Eigenschaften auf, weshalb sie größtenteils ab 2020 in der EU verboten werden.

Der Rudolf Sallinger Fonds führte mit Benjamin Naier von FluorIonic ein Interview, wie sich die Geschäftsidee sei dem S&B Award 2018 weiterentwickelt hat:

 

Rudolf Sallinger Fonds: Vor rund einem halben Jahr ist Ihr Team unter die Top 10 des S&B Awards 2018 gekommen. Inwiefern hat sich Ihre Start-Up Idee weiterentwickelt?

Benjamin Naier: Grundsätzlich haben wir sehr viele weitere Versuche gemacht und sind aktuell in Verhandlungen mit potenziellen Lizenznehmern, die wir aufgrund der Geheimhaltungsklausel noch nicht nennen dürfen. Die Idee an sich wurde durch die weiteren Versuche umweltverträglicher und zu einem besser anwendbaren System weiterentwickelt.

 

Rudolf Sallinger Fonds: Gibt es von FluorIonic bereits einen Prototypen? Was kann man sich darunter bereits vorstellen?

Benjamin Naier: Ja, den gibt es – sowohl für textile Beschichtungen als auch für ölabweisende und wasserdurchlässige Membranen. Als potentielle Verwertungsstrategie haben wir zwei Mal versucht, die Idee bei den Spin Off Fellowships der FFG einzureichen, sind aber beide Male abgewiesen worden. Aus diesem Grund versuchen wir eben wie bereits oben erwähnt, mit der Idee zu einer Firma zu gehen und mit FluorIonic nicht selbst ein Unternehmen zu gründen.

 

Rudolf Sallinger Fonds: Hat sich FluorIonic eher im Textilbereich oder für Lacke und Feuerlöscher durchgesetzt? Warum?

Benjamin Naier: In welche Richtung sich FluorIonic durchsetzt kann man noch nicht sagen. Das wird sich durch die Verhandlungen mit den potenziellen Lizenznehmern herausstellen, welche die Grundtechnologie dann auf ihr Produktportfolio anpassen werden.

 

Rudolf Sallinger Fonds: Wie geeignet ist der Standort Innsbruck für Ihre weiteren Entwicklungsziele?

Benjamin Naier: Der Standort Innsbruck ist aufgrund des Know-Hows der Universität genauso wichtig wie auch die Universität an sich selbst, die unsere Idee sehr gut unterstützt. Die Universität ist die treibende Kraft für uns Erfinder – somit bietet sich der Standort Innsbruck hervorragend für weitere Entwicklungsziele an.

 

Rudolf Sallinger Fonds: Gibt es bereits auch Mitbewerber, die organische Fluorverbindungen herstellen? Wie schätzen Sie die Weiterentwicklung des Marktes ein? Was ist der Vorteil Ihres Produkts?

Benjamin Naier: Das ist ein sehr schwieriges Thema, weil die Meinungen darüber stark divergieren. Um das einfach zu sagen, muss man in diesem Bereich in Sparten denken. Für den Textilbereich gibt es sehr viele fluorfreie Alternativen. Für die Nischenmärkte wie Medizinanwendungen und Arbeitstextilien gibt es allerdings sehr wenig Weiterentwicklungen. Unser Produkt hat den Vorteil, dass wir eine bessere Haftung und antibakterielle Eigenschaften mitbringen.

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