Pregenerate ist ein Alternativmodell zur Behandlung von Arthrose-Erkankungen. Mit Pregenerate werden menschliche Zellen getestet, analysiert und mit neuesten Behandlungsmethoden gematcht. Die Testergebnisse zeigen, auf welche Behandlungsmethoden die jeweiligen Zellen am besten ansprechen, Arthrose-Patienten können in weiterer Folge bestmöglich behandelt werden. Ein weiterer Vorteil: auf aufwändige Tierversuche kann damit gänzlich verzichtet werden.
Der Rudolf Sallinger Fonds hat mit Julie Rosser von Pregenerate gesprochen, um herauszufinden, wie sich die Idee seit dem S&B Award 2019 weiterentwickelt hat:
Im vergangenen Jahr hat es Pregenerate unter die TOP 10 des S&B Awards geschafft. Wie hat sich die Geschäftsidee seither weiterentwickelt?
Julie Rosser: Im vergangenen Jahr haben wir Pregenerate in Österreich gegründet und eine Förderung von aws PreSeed erhalten. Wir haben außerdem einen weiteren Mitarbeiter gefunden und befinden uns mit Pregenerate jetzt in der Phase zwischen Prototyp und fertigem Produkt.
Gemeinsam mit Partnern werden wir das erste Produkt produzieren, die Verträge dazu sind bereits unterzeichnet. Es sind noch einige Tests notwendig, wenn alles gut geht, ist das erste Produkt aber in ein paar Monaten fertig und reif für Tiermarkt Testing.
Welche Vorteile hat Pregenerate für Mediziner, aber auch für Patienten?
Mit Pregenerate sammeln wir so viele Daten, dass wir einen personalisierten Behandlungserfolg für Patienten garantieren können – ohne dafür Tierversuche zu benötigen. Diese Daten werden mittels künstlicher Intelligenz analysiert, in ein paar Jahren möchten wir sie auch als Basis für neue Arten der Behandlung nutzen, die wir pharmazeutische Firmen anbieten können.
Was sind die nächsten großen Schritte für Pregenerate? Welche unternehmerischen Ziele habt ihr euch für 2020 gesteckt?
Wir werden ab Mitte oder Ende des Jahres versuchen, eine Finanzierung zu erhalten, damit wir gemeinsam mit unseren Partnern kontinuierlich mehr Daten sammeln können. Außerdem möchten wir weitere wichtige Schritte im regulatorischen Bereich machen. Da medizinische Zulassungen aber immer sehr komplex sind, wird das noch einige Jahre dauern.
Welchen Service bietet ihr euren Kunden an?
Wir bekommen Zellen vom Arzt, die wir mit unserer Hardware testen können, um herauszufinden, wie sie auf die neuesten Arthrose-Behandlungen ansprechen. Diese Testung erlaubt es uns in weiterer Folge Auskünfte darüber zu geben, welche Behandlung für welchen Patienten die beste ist.
In einem weiteren Schritt möchten wir die Daten von Patienten mit spezifischen Biomarkern in einer Gruppe sammeln, um die Zellen weiteren klinischen Tests zu unterziehen. Dadurch werden die Ergebnisse noch genauer, es ist noch wahrscheinlicher, den Patienten mit der vorgeschlagenen Behandlungsmethode zu helfen.
Sobald wir uns internationaler bewegen, möchten wir außerdem Kundensupport bei der Analyse von Daten anbieten.
Welche Tipps habt ihr für Start-Ups speziell im medizinischen Bereich?
Eine wichtige Erkenntnis war, dass es sehr wichtig ist, gute Mentoren zu finden. Wir hatten sehr viel Glück, mit zahlreichen Personen von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, Apex Ventures und I.E.C.T. Hermann Hauser sprechen zu können, von ihnen haben wir wahnsinnig viel Informationen und Beratung erhalten.